Taxonomie: Eine Flechte namens Obama
US-Präsident Barack Obama ist nun Namenspate für eine neu entdeckte, seltene Flechtenart aus Kalifornien. Ein Wissenschaftler von der University of California in Riverside taufte die auf der Insel Santa Rosa wachsende orangefarbene Flechte auf den Namen Caloplaca obamae. "Als Präsidentschaftskandidat hatte er meine Unterstützung, und es waren die letzten Wochen vor der Wahl, als wir die Exemplare sammelten", erklärte der Biologe Kerry Knudsen der "Los Angeles Times".
Barack Obama reiht sich damit in die Liste der Persönlichkeiten ein, zu deren Ehren eine Tier- oder Pflanzenart benannt wurde. So tragen eine Ameise (Pheidole harrisonfordi) und eine Spinne (Calponia harrisonfordi) den Namen des US-Schauspielers Harrison Ford, dessen starken Engagement für den Naturschutz gewürdigt werden sollte. Eine Meeresschnecke wurde auf Bufonaria borisbeckeri getauft, weil der namesgebende Biologe dem deutschen Tennisstar huldigen wollte, und ihre Anerkennung für Literatur und Musik taten Forscher kund, als sie zwei Wespenarten Goetheana shakespearei und Mozartella beethoveni sowie eine Spinne Draculoides bramstokeri titulierten.
Unter ihrem Namen leiden allerdings die "Hitlerkäfer" Anophtalmus hitleri: Wegen seines ungewöhnlichen Namens ist das Insekt bei Sammlern stark gefragt. Der braune, blinde Höhlenkäfer werde von der Wissenschaft wenig beachtet, aber von Neonazis geliebt; mittlerweile gebe es eine starke Nachfrage nach den Tieren, Sammler dringen sogar in ihren natürlichen Lebensraum ein, warnte vor einigen Jahren Martin Baehr, Käferexperte der Zoologischen Staatssammlung München. Selbst in der Münchner Sammlung seien fast alle Exemplare entwendet worden, auf Börsen würden Preise von tausend Euro und mehr gezahlt. (dpa/dl)
Am Tag von Obamas Amtseinführung im Januar habe er einen Fachartikel über die Flechte fertiggestellt und damit auch den Namen besiegelt. "Nach dem Ende der Bush-Regierung war ich froh über eine neue Führung, die Wissenschaft und wissenschaftliche Lehre unterstützt", so Knudsen über seine Beweggründe. Caloplaca obamae wurde bis jetzt nur an rund zehn Stellen auf der Insel gefunden. Die am Boden wachsende Flechte, eine Symbiose aus Pilzen und Algen, habe durch jahrelange Beweidung stark gelitten, aber die Spezies sei "unverwüstlich", erklärte der Wissenschaftler.
Barack Obama reiht sich damit in die Liste der Persönlichkeiten ein, zu deren Ehren eine Tier- oder Pflanzenart benannt wurde. So tragen eine Ameise (Pheidole harrisonfordi) und eine Spinne (Calponia harrisonfordi) den Namen des US-Schauspielers Harrison Ford, dessen starken Engagement für den Naturschutz gewürdigt werden sollte. Eine Meeresschnecke wurde auf Bufonaria borisbeckeri getauft, weil der namesgebende Biologe dem deutschen Tennisstar huldigen wollte, und ihre Anerkennung für Literatur und Musik taten Forscher kund, als sie zwei Wespenarten Goetheana shakespearei und Mozartella beethoveni sowie eine Spinne Draculoides bramstokeri titulierten.
Auch Obamas Vorgänger George W. Bush wurde bereits taxonomisch bedacht: mit einem Schwammkugelkäfer namens Agathidium bushi – eine Art, die in verrottendem Baumholz lebt und sich von Schleimpilzen auf Baumrinden ernährt. Die Namensgeber betonten damals, dass sie Bush keinesfalls beleidigen, sondern vielmehr auszeichnen wollen: "Wir bewundern diese Führungspersönlichkeit als Mitbürger, die den Mut zu ihrer Überzeugung hat und bereit ist, Prinzipien von Freiheit und Demokratie zu folgen, obwohl das sehr oft schwer und unpopulär ist, anstatt das nahe liegende und Populäre hinzunehmen."
Unter ihrem Namen leiden allerdings die "Hitlerkäfer" Anophtalmus hitleri: Wegen seines ungewöhnlichen Namens ist das Insekt bei Sammlern stark gefragt. Der braune, blinde Höhlenkäfer werde von der Wissenschaft wenig beachtet, aber von Neonazis geliebt; mittlerweile gebe es eine starke Nachfrage nach den Tieren, Sammler dringen sogar in ihren natürlichen Lebensraum ein, warnte vor einigen Jahren Martin Baehr, Käferexperte der Zoologischen Staatssammlung München. Selbst in der Münchner Sammlung seien fast alle Exemplare entwendet worden, auf Börsen würden Preise von tausend Euro und mehr gezahlt. (dpa/dl)
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