Artenvielfalt: Eine neue Pinguinart in Australien?
Wie der Name bereits andeutet, sind die Zwergpinguine (Eudyptula minor) die kleinste Art unter den Pinguinen: Mit einer Höhe von durchschnittlich 33 Zentimetern erreichen sie gerade einmal ein Drittel der Körpergröße von Kaiserpinguinen. Dafür zählen sie zu den Pinguinarten, die sich am leichtesten beobachten lassen, denn sie leben nicht fernab in der Antarktis, sondern in der Nähe neuseeländischer und australischer Großstädte. Bislang hatten Biologen diese beiden Populationen als eine einzige Art betrachtet – und sich damit wohl getäuscht, wie eine Genomstudie von Stefanie Grosser von der University of Otago und Co andeutet. "Wir haben ein sehr starkes genetisches Muster gefunden, laut dem sich die neuseeländischen von den australischen Pinguinen deutlich unterschieden", so die Biologin.
Damit wird bestätigt, auf was vorherige Studien schon verwiesen hatten: Beide Populationen rufen auf unterschiedliche Art und Weise, und die Weibchen bevorzugen jeweils den Ruf ihrer eigenen Gruppe. So pflanzen sie sich sehr wahrscheinlich auch nur mit den unmittelbaren Artgenossen fort. Der Ruf der Australier klingt demnach eher wie "feesh", derjenige der Neuseeländer dagegen wie "fush". Überraschend für Grosser und Co war, dass eine kleine Gruppe von Eudyptula novaehollandiae – so der lateinische Artname der "neuen" australischen Zwergpinguinart – auch am südöstlichsten Ende der neuseeländischen Südinsel in Otago lebt. Dennoch scheinen sich diese Tiere nicht oder nur wenig mit denen der Art Eudyptula minor vermischt zu haben. Die Zwergpinguine galten wegen des großen Bestands und der weiten Verbreitung bislang nicht als bedrohte Art. Das müsse aber überprüft werden, da sich ihre Zahl nicht mehr auf eine, sondern auf zwei Spezies verteile, mahnen die Forscher.
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