News: Eine Sanduhr im wahrsten Sinne des Wortes
Schon lange suchen Wissenschaftler daher in Sedimentgesteinen nach Mineralien, die als geologische Uhr dienen könnten. Neal McNaughton, Birger Rasmussen und Ian Fletcher von der University of Western Australiain Perth sind fündig geworden. Sie entdeckten, daß in den Schichten ein verbreitetes phosphathaltiges Mineral mit dem Namen Xenotim in winzigen Kristallen von gerade einmal drei Mikrometern Durchmesser wächst. Es bildet sich mit der für geologische Maßstäbe kurzen Zeit von einer Million Jahren.
Mit einem hochauflösenden Ionen-Mikroskop analysierten die Forscher den relativen Anteil von Uran-Isotopen und dem Zerfallsprodukt Blei in Xenotim-Kristallen vom Kimberley Basin in Nordwest-Australien. Das ermittelte Alter von 1,7 Milliarden Jahren stimmt gut mit den 1,78 Milliarden alten Ergußgesteinen darunter überein.
"Falls die Methode wirklich genau ist", sagt Roger Buick von der University of Sidney, "dann wird sie den präkambrischen Kalender revolutionieren und uns erlauben, die verstreuten fossilen Hinweise auf frühes Leben zu datieren und die Evolutionsgeschwindigkeit zu bestimmen."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 1.10.1998
" Uralte Gänge und ihre Bewohner " - Spektrum Ticker vom 15.9.1998
"Die Vergangenheit ist rund "
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum der Wissenschaft 6/98, Seite 27
"Erste moderne Tiere schon im Präkambrium"
(nur für Heft-Abonnenten online zugänglich)
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