News: Eine schnelle und saubere Katalyse
Roger Sheldon und seine Kollegen von der Delft University of Technology in den Niederlanden glauben, eine Lösung für das Problem gefunden zu haben (Science vom 3. März 2000). Anstelle des Chroms nutzen sie als primären Wasserstoffakzeptor das viel ungiftigere Element Palladium. Und wie es sich für einen richtigen Katalysator gehört, gibt dieses in einem zweiten Schritt den Wasserstoff weiter an Sauerstoff, so dass es für weitere Reaktionszyklen wieder zur Verfügung steht.
Verantwortlich für diese günstige Eigenschaft des Palladiums ist eine organische Verbindung namens Phenantrolin, an welche das Metall gebunden ist. Die Wissenschaftler haben dessen drei Kohlenwasserstoffringe außerdem mit schwefelhaltigen Gruppen modifiziert, wodurch das gesamte Molekül wasserlöslich wurde. Damit umgingen sie die Schwierigkeit, am Ende der chemischen Transformation den Katalysator, die gewünschten Produkte und die zum Teil gefährlichen organischen Lösungsmittel durch Destillation voneinander trennen zu müssen. Während der Erwärmung könnte nämlich die Palladiumverbindung zerstört werden. Bei einer Reaktion in Wasser schwimmen die fettliebenden Produkte dagegen einfach an die Oberfläche und können einfach abgeschöpft werden.
In ersten Versuchen setzte der Katalysator bereits mehrere verschiedene Alkohole um. Besonders gut arbeitete er bei Zugabe von Natriumhydroxid, einer recht häufigen Chemikalie, die dadurch beschleunigend wirkt, dass sie den Wasserstoff von den Alkoholen abtrennt.
Noch sind ein paar technische Probleme zu lösen, bevor die Methode im großen Maßstab funktioniert, meint Terry Collins von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh zu der Arbeit. Aber "Chrom loszuwerden, ist eine tolle Sache."
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