News: Eine sehr spezifische Antwort
Schon längere Zeit vermuteten Forscher, dass diese Immunzellen aber auch spezifisch auf ganz bestimmte Erreger reagieren. So sind Menschen, denen die natürlichen Killerzellen fehlen, für bestimmte Viren besonders anfällig. Und manche Mäusestämme, die normalerweise gegen das murine Cytomegalovirus (MCMV) resistent sind, erkranken, wenn die Killerzellen entfernt werden.
Forscher um Wayne Yokoyama vom Howard Hughes Medical Institute entdeckten nun einen ungewöhnlichen Mäusestamm, der zwar die Resistenzgene besitzt, jedoch trotzdem anfällig für das Virus ist. Schuld daran ist offenbar ein einziger Rezeptor auf den Killerzellen namens Ly-49H: Er fehlt den Tieren, die ansonsten den gewöhnlichen Satz an Rezeptormolekülen aufweisen.
Daraufhin setzten die Wissenschaftler bei normalen Mäusen den Rezeptor außer Kraft, indem sie ihnen Antikörper injizierten, die nur dieses Molekül besetzten. Außerdem blockierten sie bei anderen Mäusen ebenfalls mit Antikörpern nahezu alle Killerzellen. Als sie ihre Versuchstiere dann mit dem MCM-Virus konfrontierten, erkrankten diese ähnlich schwer – der Rezeptor allein entschied also über krank oder gesund.
"Das Wissen, wie natürliche Killerzellen Virus-infizierte Zellen ausschalten, kann helfen, spezifische Impfstoffe und Behandlungsmethoden zu entwickeln", erklärt Yokoyama. "Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die natürlichen Killerzellen auch in der spezifischen Abwehr von anderen Infektionen eine Rolle spielen."
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