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Zwergplanet Pluto: Verwerfungen in der Pluto-Kruste

Auf Aufnahmen der Pluto-Oberfläche der Raumsonde New Horizons fanden sich Strukturen, die auf Dehnungsvorgänge in der Eiskruste hinweisen. Möglicherweise steigt hier warmes Material aus dem Inneren des Zwergplaneten auf.
Die "Spinne" auf Pluto (Ausschnitt)

Schon rund neun Monate ist es her, dass die US-Raumsonde New Horizons dicht am Zwergplaneten Pluto und seinen fünf Monden vorbeiflog und dabei große Mengen an Bildern und Messdaten aufzeichnete. Ein kürzlich von der NASA freigegebenes Bild zeigt eine Region der Pluto-Oberfläche, in der sich sechs Verwerfungen kreuzen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass wärmeres Material aus tieferen Zonen unterhalb der aus Wassereis bestehenden Kruste aufstieg. Als dieser so genannte Diapir von unten an die weitgehend starre Eiskruste stieß, wölbte er sie zunächst auf. Schließlich wurde die Kruste so weit überdehnt, dass sie einriss und Fragmente entlang der Verwerfungen absanken. Diese Strukturen erinnern an irdische Senkungsgräben wie den Oberrheintalgraben oder an das Rift Valley im östlichen Afrika, die ebenfalls durch Dehnung entstanden.

Verwerfungen in der Plutokruste | Auf der Oberfläche des Zwergplaneten Pluto lassen sich auf dieser Aufnahme der Raumsonde New Horizons sechs Verwerfungen in der Eiskruste ausmachen, die sich in einer Region kreuzen. Die längste dieser Verwerfungen ist rund 580 Kilometer lang und trägt den inoffiziellen Namen Sleipnir Fossa.

Durch das Aufreißen der Kruste wurde Material freigelegt, das in der Falschfarbendarstellung dieses Bilds rötlich erscheint. Offenbar ist die Kruste von Pluto in mehreren Schichten aufgebaut, die sich in ihrer Zusammensetzung unterscheiden – ein Hinweis auf eine komplexe geologische Geschichte des Zwergplaneten. Dieser ist weit davon entfernt, ein toter, inaktiver Eisball zu sein, der sich seit seiner Entstehung vor rund 4,5 Milliarden Jahren kaum veränderte. Die Aufnahmen, die New Horizons übermittelt hat, enthüllten eine Welt mit aktiver Geologie. Noch ist nicht geklärt, ob diese bis in die Gegenwart angehalten hat. New Horizons jedenfalls ist weiterhin aktiv und wird noch bis Ende2016 Bilder und Messdaten zur Erde senden. Für den 1. Januar 2019 ist dann ein enger Vorbeiflug an dem kleinen Kuipergürtelobjekt 2014 MU69 vorgesehen.

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