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News: Eine starke Lösung?

Starker Kaffee in rauen Mengen gilt nicht unbedingt als gesundheitsfördernd. In Städten, deren Trinkwasser mit Schwermetallen belastet ist, scheint das aber womöglich anders auszusehen: Wie ein internationales Forschungsteam herausgefunden hat, nimmt der Kaffee während des Filterns die im Wasser gelösten Schadstoffe auf.
Viele Städte in Entwicklungsländern haben große Probleme mit ihrem Trinkwasser. Unter anderem sind die Gehalte an gelösten toxischen Metallen oft zu hoch. Kupfer und Blei gelangen aus Rohren und Speichertanks oder durch Kontakt mit Lötmetall ins Trinkwasser. Die Schwermetalle reichern sich im Körper an und können zahlreiche Erkrankungen auslösen.

Mike McLaughlin von der CSIRO Land and Water in Adelaide fragte sich, ob Kaffeesatz dem Wasser Schwermetalle entziehen kann. Schließlich sind gelöste Schwermetallionen positiv geladen, und könnten so vielleicht von Kaffeepulver, das neutrale oder negativ geladene Moleküle enthält, zurückgehalten werden.

Um diese Annahme zu testen, filterten McLaughlin und seine Kollegen kannenweise Kaffee mit Wasser, dem sie verschiedene Mengen an Kupfer und Blei zusetzten. Als sie nachher in der schwarzen Brühe die Konzentrationen der Metalle maßen, stellten sie fest, dass tatsächlich 78 bis 90 Prozent des Bleis und des Kupfers fehlten. "Je voller der Filter mit Kaffee war, desto effektiver war die Entfernung der Schwermetalle", erzählt McLaughlin (New Scientist vom 5. Februar 2000).

Er fügt hinzu, dass bei dem Prozess womöglich noch weitere Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium und Zink zurückgehalten werden, aber das haben die Wissenschaftler nicht untersucht. "Es wäre möglich, dass auch Teebeutel und Teeblätter in derselben Weise funktionieren", meint er.

Die Ergebnisse bedeuten, dass in Ländern, in denen viel Kaffee getrunken wird, das Risiko einer Kupfer- oder Bleivergiftung durch Trinkwasser vielleicht doch geringer ist als erwartet. McLaughlin zufolge sind die Schätzungen darüber, welchen Mengen an toxischen Metallen die Menschen täglich ausgesetzt sind, womöglich viel zu hoch gegriffen.

John Bisby, ein Ratgeber für Umwelt- und Arbeitsmedizin in Melbourne meint, die Arbeit könnte im Zusammenhang mit Risikobewertungen hilfreich sein. Aber er betont, dass Kaffee trinken nicht der geeignete Weg ist, mit dem Wasserverunreinigungen bekämpft werden sollten. "Kaffee ist nicht die Lösung", betont er. "Man kann nicht seinen gesamten Wasserbedarf mit Kaffee decken, oder man wird andere Nebenwirkungen erleben, die sehr viel schlimmer sind als die von Blei." Die einzige Antwort seiner Ansicht nach ist, die Wasserqualität bereits ab der Quelle zu sichern.

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