Sommerloch heute: Eine Stunde fernsehen oder 144 Schritte gehen
Fernsehen verhindert körperliche Bewegung. Diese alt bekannte These haben Wissenschaftler aus den USA jetzt auch experimentell bestätigt.
486 Personen aus diesem Kreis erhielten von den Forschern einen Schrittzähler und sollten tagtäglich notieren, wie viel Zeit sie vor dem Fernseher verbrachten. Und die war beträchtlich: Im Durchschnitt 3,6 Stunden täglich, so das Ergebnis, lockte die Flimmerkiste. Dabei variierte die Fernsehdauer erheblich. Während manche ganz darauf verzichteten, schauten andere 14,5 Stunden an einem Werktag und sogar 19 Stunden am Wochenende in die Röhre.
Das lange Sitzen im heimischen Sofa blieb nicht folgenlos: 10 000 Schritte sollte jeder mindestens pro Tag laufen, doch nur die Hälfte der Durschschnittskonsumenten erreichte dieses Ziel. Das dreieinhalbstündige Fernsehen verringerte die tägliche Schrittzahl um 520. Eine Stunde Fernsehsesselsitzen kostete damit 144 Schritte.
Mehrere Faktoren fördern nach Ansicht der Forscher den bewegungsfeindlichen TV-Konsum: Angst vor Straßenkriminalität, nur wenige nach draußen lockende Parks und Spielplätze oder auch Gehbehinderungen der älteren Bewohner. Appelle zum Fernsehverzicht würden wahrscheinlich wenig fruchten, meint Bennett. Selbst wenn sie auf offene Ohren stießen, fänden die Menschen andere Tätigkeiten: Sie würden stattdessen lesen oder den Computer anschalten – und damit ebenfalls im Haus bleiben.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Die Forscher um Gary Bennett von der Harvard School of Public Health konzentrierten sich für ihre Studie auf Stadtviertel in Boston, die hauptsächlich von sozial schwächeren Schichten bewohnt sind. Hier leben überwiegend Farbige oder Latinos, wobei ältere Menschen und Frauen die Mehrheit bilden. Zwei Drittel der Bewohner sind übergewichtig, ein Drittel verfügt über keinen höheren Schulabschluss. 486 Personen aus diesem Kreis erhielten von den Forschern einen Schrittzähler und sollten tagtäglich notieren, wie viel Zeit sie vor dem Fernseher verbrachten. Und die war beträchtlich: Im Durchschnitt 3,6 Stunden täglich, so das Ergebnis, lockte die Flimmerkiste. Dabei variierte die Fernsehdauer erheblich. Während manche ganz darauf verzichteten, schauten andere 14,5 Stunden an einem Werktag und sogar 19 Stunden am Wochenende in die Röhre.
Das lange Sitzen im heimischen Sofa blieb nicht folgenlos: 10 000 Schritte sollte jeder mindestens pro Tag laufen, doch nur die Hälfte der Durschschnittskonsumenten erreichte dieses Ziel. Das dreieinhalbstündige Fernsehen verringerte die tägliche Schrittzahl um 520. Eine Stunde Fernsehsesselsitzen kostete damit 144 Schritte.
Mehrere Faktoren fördern nach Ansicht der Forscher den bewegungsfeindlichen TV-Konsum: Angst vor Straßenkriminalität, nur wenige nach draußen lockende Parks und Spielplätze oder auch Gehbehinderungen der älteren Bewohner. Appelle zum Fernsehverzicht würden wahrscheinlich wenig fruchten, meint Bennett. Selbst wenn sie auf offene Ohren stießen, fänden die Menschen andere Tätigkeiten: Sie würden stattdessen lesen oder den Computer anschalten – und damit ebenfalls im Haus bleiben.
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