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Sternexplosionen: Eine Supernova in Spiralgalaxie Messier 74

Die Supernova SN 2013ej in der Spiralgalaxie M 74

Eine Forschergruppe um Alex Filipenko von der University of California in Berkeley entdeckte am 26. Juli 2013 mit dem "Katzman Automatic Imaging Telescope (KAIT)" eine Supernova-Explosion in der Spiralgalaxie Messier 74 im Sternbild Fische. Dies ist schon die dritte Sternexplosion, die innerhalb von nur elf Jahren in der rund 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernten Welteninsel gesichtet wurde. Die Explosion erschien als heller Punkt in den südöstlichen Außenbereichen von M 74 und leuchtete zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung mit einer Helligkeit von 13,5 mag und steigerte sich in den Folgetagen auf rund 12,8 mag. Die Entdeckung wurde über das "Central Bureau for Astronomical Telegrams (CBAT)" an Astronomen weltweit für Folgebeobachtungen verbreitet. Sie erhielt die Bezeichnung SN 2013ej.

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Die Supernova SN 2013ej in der Spiralgalaxie M 74 | Am 26. Juli 2013 wurde in der Spiralgalaxie Messier 74 im Sternbild Fische eine Supernova-Explosion entdeckt. Sie erscheint in dieser Negativdarstellung als dunkler Punkt und ist mit zwei Strichen markiert. Der Hauptteil der Galaxie liegt rechts oberhalb des hier sichtbaren Ausschnitts. Die Endeckung gelang mit dem automatischen Teleskop KAIT des Lick Observatoriums in Kalifornien.

Mehrere Forschergruppen beobachteten die Supernova, unter anderem einen Tag nach der Entdeckung ein Team von Astronomen um David D. Balam vom kanadischen Dominion Astrophysical Observatory SN 2013ej. Sie nahmen Spektren von ihr im nahen Ultravioletten und im sichtbaren Licht auf. Die Auswertung ergab, dass es sich um eine Supernova vom Typ II handelt. Derartige Explosionen ereignen sich, wenn im Kern eines massereichen Sterns der nukleare Brennstoff ausgeht und dort keine Energie mehr freigesetzt wird. Dann bricht der Kern unter seiner eigenen Schwerkraft schlagartig zusammen und bildet je nach Masse einen Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. Gleichzeitig dringt vom Kern aus eine Stoßwelle nach außen. Sie sorgt in den äußeren Schichten des sterbenden Sterns für heftige Kernfusionsreaktionen, welche die äußeren Teile explosionsartig auseinander reißen. Kurzzeitig, also für wenige Tage bis Wochen, leuchtet eine solche Kern-Kollaps-Supernova heller als die vielen Milliarden Sterne in M 74 zusammen.

M 74 am Morgenhimmel | Dieser Anblick des östlichen Morgenhimmels bietet sich am 30. Juli 2013 gegen 3 Uhr morgens. Die Spiralgalaxie Messier 74 steht dann rund 35 Grad über dem östlichen Horizont und ist mit einem Quadrat markiert. Sie leuchtet rund 9,2 mag hell. Der grüne Strich markiert die Horizontlinie. Die Darstellung wurde mit dem Planetariumsprogramm Stellarium erzeugt.

Mit einer Helligkeit von derzeit rund 13 mag lässt sich die Supernova in M 74 als Punkt auch mit mittelgroßen Amateurteleskopen sichten. Zu finden ist die Spiralgalaxie im Sternbild Fische nicht weit von der Grenze zum Sternbild Widder am östlichen Morgenhimmel. Gegen 3 Uhr morgens steht sie rund 35 Grad über dem Horizont. Die Position des Zentrums der Welteninsel befindet sich bei 1 Stunde 36,7 Minuten und +15 Grad 47 Minuten. Die Supernova liegt 2,3 Bogenminuten und 1,5 Bogenminuten östlich des Zentrums von M 74.

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