Galaxienforschung: Eine versteckte Zwerggalaxie hinter der Milchstraße
Auch im Weltall gibt es Regionen, die nur selten die Aufmerksamkeit der Astronomen genießen. Eine davon ist die Zone of Avoidance, zu deutsch etwa "zu vermeidendes Gebiet", wo die Sterne und die Gas- und Staubmassen unseres Milchstraßensystems den Blick in die größere Ferne weitgehend verstellen. Gerade deshalb können sich hier noch viele Objekte verbergen.
Eine Forschergruppe um Travis McIntyre an der University of New Mexico verwendete nun das 305-Meter-Radioteleskop in Arecibo auf Puerto Rco, um nach Galaxien hinter der Scheibe unseres Milchstraßensystems zu suchen. Sie nutzten dafür eine Radiowellenlänge von 21 Zentimetern, um die galaktische Scheibe zu durchdringen. Hier konnten sie die Strahlung von kühlem, atomarem Wasserstoff auffangen, der zu einer Zwerggalaxie hinter unserem Milchstraßensystem gehört. Im Bereich der Zentimeterwellen ist die Absorption durch unsere Galaxis nicht ganz so extrem wie in den kürzerwelligeren Bereichen der elektromagnetischen Strahlung.
Nach dem die Daten aus Arecibo vorlagen, setzte das Forscherteam das Very Large Array (VLA), ein Radioteleskop im US-Bundesstaat New Mexico, und ein 90-Zentimeter-Spiegelteleskop ein, um weitere Details der Zwerggalaxie zu ermitteln. Auch das VLA konnte die Zwerggalaxie leicht ausmachen und im optischen Bereich zeigte sich ein schwacher Abglanz. Interessanterweise lagen aber die Radiokomponente und das optische Gegenstück nicht übereinander und überlappten sich kaum. Ein Grund dafür ist, dass das optische Teleskop nicht die gesamte Ausdehnung der Zwerggalaxie erfassen konnte, weil die davorliegenden galaktischen Gas- und Staubmassen einfach zu dicht waren. Dennoch scheinen die Verteilungen der Sterne und des atomaren Wasserstoffs in der Zwerggalaxie sehr unterschiedlich zu sein.
Die Zwerggalaxie, welche die Bezeichnung ALFA ZOA J1952+1428 erhielt, enthält wahrscheinlich eine Masse von etwa zehn Millionen Sonnenmassen. (Zum Vergleich: Unser Milchstraßensystem enthält mindestens 200 Milliarden Sonnenmassen.) Ihre Entfernung zu uns beträgt rund 22 Millionen Lichtjahre, damit ist sie kein Mitglied der Lokalen Gruppe, zu der unsere Galaxis, der Andromedanebel Messier 31 und eine ganze Reihe kleinerer Galaxien gehören. Die Welteninsel ist vom Typ der blauen Zwerggalaxien, die sich durch intensive Sternentstehung und einen recht hohen Gehalt an schweren Elementen auszeichnen, der höher ist als bei sonstigen Zwerggalaxien.
Tilmann Althaus
Eine Forschergruppe um Travis McIntyre an der University of New Mexico verwendete nun das 305-Meter-Radioteleskop in Arecibo auf Puerto Rco, um nach Galaxien hinter der Scheibe unseres Milchstraßensystems zu suchen. Sie nutzten dafür eine Radiowellenlänge von 21 Zentimetern, um die galaktische Scheibe zu durchdringen. Hier konnten sie die Strahlung von kühlem, atomarem Wasserstoff auffangen, der zu einer Zwerggalaxie hinter unserem Milchstraßensystem gehört. Im Bereich der Zentimeterwellen ist die Absorption durch unsere Galaxis nicht ganz so extrem wie in den kürzerwelligeren Bereichen der elektromagnetischen Strahlung.
Nach dem die Daten aus Arecibo vorlagen, setzte das Forscherteam das Very Large Array (VLA), ein Radioteleskop im US-Bundesstaat New Mexico, und ein 90-Zentimeter-Spiegelteleskop ein, um weitere Details der Zwerggalaxie zu ermitteln. Auch das VLA konnte die Zwerggalaxie leicht ausmachen und im optischen Bereich zeigte sich ein schwacher Abglanz. Interessanterweise lagen aber die Radiokomponente und das optische Gegenstück nicht übereinander und überlappten sich kaum. Ein Grund dafür ist, dass das optische Teleskop nicht die gesamte Ausdehnung der Zwerggalaxie erfassen konnte, weil die davorliegenden galaktischen Gas- und Staubmassen einfach zu dicht waren. Dennoch scheinen die Verteilungen der Sterne und des atomaren Wasserstoffs in der Zwerggalaxie sehr unterschiedlich zu sein.
Die Zwerggalaxie, welche die Bezeichnung ALFA ZOA J1952+1428 erhielt, enthält wahrscheinlich eine Masse von etwa zehn Millionen Sonnenmassen. (Zum Vergleich: Unser Milchstraßensystem enthält mindestens 200 Milliarden Sonnenmassen.) Ihre Entfernung zu uns beträgt rund 22 Millionen Lichtjahre, damit ist sie kein Mitglied der Lokalen Gruppe, zu der unsere Galaxis, der Andromedanebel Messier 31 und eine ganze Reihe kleinerer Galaxien gehören. Die Welteninsel ist vom Typ der blauen Zwerggalaxien, die sich durch intensive Sternentstehung und einen recht hohen Gehalt an schweren Elementen auszeichnen, der höher ist als bei sonstigen Zwerggalaxien.
Tilmann Althaus
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