News: Eine 'Waage' für einzelne Bakterien
Bei der bisherigen Massenbestimmung behalfen sich die Wissenschafter damit, Milliarden von Zellen gemeinsam zu messen und dann einen Mittelwert zu errechnen. Da die größten Gewässerbakterien jedoch tausendmal größer sind als die kleinsten, mußte aus dem Mittelwert ein Umrechnungsfaktor bestimmt werden. Damit wurde anhand der Größe des Mikroorganismus dessen Masse errechnet. Diese Methode konnte jedoch nicht exakt sein, auch weil anzunehmen war, daß kleine Zellen "dichter gepackt" sind als große, also weniger Wasser und dafür mehr Kohlenstoff, Stickstoff oder andere Elemente enthalten.
Wie die Messungen der Naturwissenschaftler um Univ.Prof. Roland Psenner vom Institut für Zoologie und Limnologie ergaben, war diese Vermutung richtig. Demnach wiegen die kleinsten Bakterien aus Tiroler Seen fünf bis zehn Femtogramm (0,000 000 000 000 01 Gramm). Hundert Billionen solcher Mikroorganismen würden also ein Gramm Biomasse ergeben. Sie sind damit tatsächlich "relativ schwerer" als größere Einzeller. Der Umrechnungsfaktor ist daher deutlich höher, als bisher angenommen. Die Rolle der Bakterien in Gewässern ist damit laut den Innsbrucker Forschern noch höher einzuschätzen, weil sie somit "eindeutig zu den wichtigsten Produzenten von Biomasse auf der Welt gehören".
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