Klimatologie: Einfluss von Bodenfeuchte auf Niederschlagsgeschehen
Wissenschaftlern ist es anhand von Computermodellen erstmals gelungen, Gebiete auf der Nordhalbkugel zu lokalisieren, in denen die sommerlichen Niederschläge in erheblichem Ausmaß von der Bodenfeuchte gesteuert werden. Offenbar trifft dies vor allem auf die Übergangszonen zwischen den Feucht- und Trockengebieten zu.
Die Forscher um Randal Koster vom Nasa Goddard Space Flight Center hatten zwölf Computermodelle auf Übereinstimmungen hin untersucht. Die Modelle dienten dazu, Wechselwirkungen zwischen Bodenfeuchte und Niederschlag für verschiedene Regionen der Erde zu simulieren. Auf diese Weise gelang es den Wissenschaftlern, auf der Nordhalbkugel diejenigen Gebiete ausfindig zu machen, in denen Änderungen der Bodenfeuchte das sommerliche Niederschlagsgeschehen offenbar maßgeblich beeinflussen.
Als Kerngebiete entpuppten sich klimatische Übergangszonen wie die nordamerikanischen Central Plains, die Sahel-Zone sowie das äquatoriale Afrika. Weniger ausgeprägte "Hot Spots" waren in Südamerika, Zentralasien und China zu erkennen. In den Feuchtgebieten wurde der Einfluss der Bodenfeuchte auf die Verdunstung von den Faktoren Sonneneinstrahlung und Bewölkungsgrad überlagert. In Trockengebieten war das Wasserangebot im Boden zu gering, um überhaupt eine nennenswerte Verdunstung zu gewährleisten.
Ihre Ergebnisse fassten die Wissenschaftler in einer Karte zusammen, die dazu beitragen soll, saisonale Niederschlags- und kurzzeitige Wettervorhersagen zu verbessern und so ein effektiveres Wassermanagement zu ermöglichen. Langfristige Wetterprognosen hatten bisher nur Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozean berücksichtigt – über die Rolle der Bodenfeuchte war wenig bekannt gewesen.
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