Nachdem der Bundestag gestern den Import menschlicher embryonaler Stammzellen unter strengen Auflagen gebilligt hat, will die Bundesregierung noch vor der nächsten Sitzungswoche ein entsprechendes Gesetz vorbereiten. Nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesforschungsministerium, Wolf-Michael Catenhusen, soll das Gesetz eine Genehmigungsbehörde im Gesundheitsministerium schaffen, welche die Einhaltung der Kriterien überprüft und von einer Ethik-Kommission beraten wird.

Das gestrige Votum des Bundestags stieß auf ein geteiltes Echo. Viele Forscher, wie der Bonner Stammzellexperte Oliver Brüstle, begrüßten, dass Forschung an embryonalen Stammzellen nun auch in Deutschland möglich ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft will heute über seinen Forschungsantrag entscheiden. Die Entscheidung war bereits mehrfach verschoben worden, um das Ergebnis der Bundestagsdebatte abzuwarten.

Andere Wissenschaftler bleiben skeptisch. Die Europakorrespondentin von Nature befürchtet, dass deutsche Wissenschaftler von künftigen Stammzelllinien abgeschnitten werden, da nur der Import bereits bestehender Linien zugelassen ist.