News: Eingeschränkter Jungbrunnen für Eizellen
"Die betagten Mäuse ... behielten Hunderte von Eierstockfollikeln in einem Lebensalter, in dem Eierstöcke normalerweise unfruchtbar sind", sagt der Hauptautor der Studie, Jonathan Tilly, Direktor des MGH Vincent Center for Reproductive Biology. Die Wissenschaftler stellten weiterhin fest, daß sich die behandelten Mäuse in allen anderen Richtungen anscheinend normal entwickelten.
Bax gehört zu einer Gruppe von Genen, die entscheidend sind für den programmierten Zelltod, die Apoptose. Frühere Forschungen des MGH-Teams hatten gezeigt, daß die Aktivität des Bax-Gens mit dem Tod von Eierstockzellen in Mäusen und Menschen zusammenhing. Die Forscher versuchten zu klären, ob die Inaktivierung von Bax zur Erhaltung von Eierstockzellen führen könnte. Dabei verglichen sie weibliche Mäuse ohne Bax mit normalen Mäusen desselben Alters. Obwohl beide Gruppen bei der Geburt dieselbe Anzahl von Eierstockzellen hatten, wiesen Mäuse ohne Bax während der Pubertät oder kurz danach dreimal so viele Follikel mit unreifen Eiern auf wie die anderen Mäuse. Bei normalen Mäusen, die das sehr hohe Alter von 20 bis 22 Monaten erreichten, ging der Vorrat sowohl an Eizellen als auch Granulosazellen zur Neige. Mäuse ohne Bax besaßen dagegen noch Hunderte von Follikeln mit funktionierenden Zellen beider Typen.
Trotz ihres Vorrates an Eierstockzellen ovulierten die betagten Versuchstiere jedoch nicht und wurden auch nicht schwanger, wenn sie mit jungen männlichen Mäusen zusammenkamen. Die Wissenschaftler glauben, daß eine Abnahme von regulatorischen hormonellen Signalen aus dem Gehirn, zusammen mit anderen körperlichen Alterserscheinungen, dafür sorgt, daß die Mäuse nicht in der Lage sind, sich fortzupflanzen.
Der Heidelberger Verlag Spektrum der Wissenschaft ist Betreiber dieses Portals. Seine Online- und Print-Magazine, darunter »Spektrum der Wissenschaft«, »Gehirn&Geist« und »Spektrum – Die Woche«, berichten über aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.