Kanaren: Einheimische Frauen haben mehr Gene vererbt
Auf den Kanaren ist das Erbe der Ureinwohner klar verteilt: Während bei den Frauen durchschnittlich die Hälfte der Gene von den eingeborenen Vorfahren stammen, liegt der Anteil bei den Männern unter 10 Prozent. Dies konnten Forscher durch neue Genanalysen nachweisen. Der Grund für den deutlichen Unterschied sind wohl die sozialen Verhältnisse, die vor 300 Jahren auf den Inseln herrschten.
Bisher hatten Wissenschaftler vor allem mitochondriale DNA untersucht, um mehr über die Bevölkerungsentwicklung auf den Kanaren zu erfahren. Dieser Teil der DNA wird stets von den Müttern weitergegeben. Rosa Fregel von der Universidad de La Laguna auf Teneriffa und ihr Team konzentrierten sich dagegen auf Gene auf dem Y-Chromsom, das ausschließlich über die männliche Linie weitervererbt wird. Die Forscher entnahmen dazu Proben aus Zähnen von Skeletten, die aus einer Zeit vor der spanischen Eroberung im 14. Jahrhundert und danach stammen, und verglichen sie mit DNA-Proben der heutigen Bevölkerung.
Dabei stellten sie fest, dass der genetische Einfluss der einheimischen Guanchen, die einst von Nordafrika aus das Land besiedelt hatten, im 17. und 18. Jahrhundert deutlich schrumpfte. Er sank von 31 auf 17 Prozent, während der Anteil an europäischen Erbgut zunahm. Bei den Frauen lag der Wert damals bei etwa 40 Prozent und änderte sich kaum.
Wie kam es zu dieser Entwicklung? Fregel gibt zu bedenken, dass die spanischen Männer damals eine weitaus bessere soziale Stellung genossen als die Kanaren und deshalb von den Frauen als Partner bevorzugt. Außerdem wurden vor allem die männlichen Einwohner von den Eroberern unterdrückt, dadurch hatten sie eine geringere Lebenserwartung. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, viele Kinder zu zeugen.
Die Forscher fahndeten außerdem nach genetischen Spuren von Menschen aus Zentral- und Südafrika, die ebenfalls zu den ersten Siedlern der Kanaren zählen. Ihre Gene sind sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Einwohnern der heutigen Zeit nur noch selten nachweisbar. Das passt zur Geschichte dieser Bevölkerungsschicht, denn im Gegensatz zu den Nordafrikanern wurden bei ihnen beide Geschlechter von den Spaniern diskriminiert.
Lisa Leander
Bisher hatten Wissenschaftler vor allem mitochondriale DNA untersucht, um mehr über die Bevölkerungsentwicklung auf den Kanaren zu erfahren. Dieser Teil der DNA wird stets von den Müttern weitergegeben. Rosa Fregel von der Universidad de La Laguna auf Teneriffa und ihr Team konzentrierten sich dagegen auf Gene auf dem Y-Chromsom, das ausschließlich über die männliche Linie weitervererbt wird. Die Forscher entnahmen dazu Proben aus Zähnen von Skeletten, die aus einer Zeit vor der spanischen Eroberung im 14. Jahrhundert und danach stammen, und verglichen sie mit DNA-Proben der heutigen Bevölkerung.
Dabei stellten sie fest, dass der genetische Einfluss der einheimischen Guanchen, die einst von Nordafrika aus das Land besiedelt hatten, im 17. und 18. Jahrhundert deutlich schrumpfte. Er sank von 31 auf 17 Prozent, während der Anteil an europäischen Erbgut zunahm. Bei den Frauen lag der Wert damals bei etwa 40 Prozent und änderte sich kaum.
Wie kam es zu dieser Entwicklung? Fregel gibt zu bedenken, dass die spanischen Männer damals eine weitaus bessere soziale Stellung genossen als die Kanaren und deshalb von den Frauen als Partner bevorzugt. Außerdem wurden vor allem die männlichen Einwohner von den Eroberern unterdrückt, dadurch hatten sie eine geringere Lebenserwartung. Damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, viele Kinder zu zeugen.
Die Forscher fahndeten außerdem nach genetischen Spuren von Menschen aus Zentral- und Südafrika, die ebenfalls zu den ersten Siedlern der Kanaren zählen. Ihre Gene sind sowohl bei den weiblichen als auch bei den männlichen Einwohnern der heutigen Zeit nur noch selten nachweisbar. Das passt zur Geschichte dieser Bevölkerungsschicht, denn im Gegensatz zu den Nordafrikanern wurden bei ihnen beide Geschlechter von den Spaniern diskriminiert.
Lisa Leander
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