News: Einmaliger Schnappschuss
Wie aus einem sonnenähnlichen Stern tatsächlich ein Weißer Zwerg wird, hat allerdings noch niemand gesehen, denn gerade am Anfang geht alles sehr rasch. Doch jetzt gelang Luis Miranda vom Instituto de Astrofísica de Andalucía und seinen Kollegen der einmalige Blick auf einen planetarischen Nebel, der noch keine 100 Jahre alt sein kann. In 16 000 Lichtjahren Entfernung findet sich dieses einmalige astronomische Lehrstück inmitten des Sternbilds Füchschen (Vulpecula).
Hat ein sterbender Stern einmal Temperaturen erreicht, dass er ultraviolette Strahlung aussendet, dann dauert es nicht lange, bis alle Gasmoleküle im Umfeld des Weißen Zwergs zerstört sind. Gerade Wassermoleküle gehören zu den ersten, die dran glauben müssen.
Doch dieses Wasser ist noch da! Mithilfe des Very Large Array am National Radio Astronomy Observatory in Neumexiko stießen die Forscher im Radiospektrum von K3-35 - so der Name des planetarischen Nebels - bei 22 Gigahertz auf ein verräterisches Maximum: eine Verstärkung der Radiowellen bei jener Frequenz durch Wassermoleküle.
Diese so genannten Maserquellen (Microwave Amplification by Stimulated Emission of Radiation) fanden sich sowohl in der Doughnut-förmigen Struktur im direkten Umfeld des Weißen Zwergs als auch fernab an den Enden zweier Loben. Im Vergleich zu unserem Sonnensystem reichte der Doughnut die doppelte Strecke zwischen Sonne und Pluto ins All, während die Loben das Hundertfache dieser Entfernung erreichen.
Angesichts des viele Millarden Jahre langen Lebens eines sonnenähnlichen Sterns dauert diese Phase während des Übergangs zum Weißen Zwerg nur einen Wimpernschlag. Und genau davon gelang den Forschern nun ein einzigartiger Schnappschuss. In den kommenden Jahren wird K3-35 zum Tummelplatz für Astronomen aus aller Welt. Zu spannend ist diese Vorschau auf das, was einst auch unserer Sonne nicht erspart bleibt.
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