Fortpflanzung: Einsame Fadenwürmer verzichten auf Spermienproduktion
Männchen der Nematoden-Art Steinernema longicaudum produzieren erst dann Samenzellen, wenn ein Weibchen in der Nähe ist. Das Signal zur endgültigen sexuellen Reife sei dabei wohl chemischer Natur, erklären Christine Griffin von der National University of Ireland in Maynooth und ihre Kollegen. Sie vermuten darin eine Anpassung an den ungewöhnlichen Lebenswandel des Insekten tötenden Parasiten.
Die Wissenschaftler entdeckten bei Individuen, die allein in Insektenkadavern überdauerten, dass die Fortpflanzungsorgane nicht komplett ausgereift waren und die Hoden keine Spermien enthielten. Setzten sie die Tiere mit anderen Männchen zusammen, änderte sich daran nichts. Fügten sie jedoch ein Weibchen dazu, starteten die ehemaligen Eremiten die Samenzellproduktion und paarten sich mit ihren neuen Gefährtinnen. Allerdings konnte es bis zu 48 Stunden dauern, bis alle so weit waren – dann aber gelang es ihnen durchaus, innerhalb von vier Stunden bis zu drei Weibchen zu begatten. Dabei reichte es aus, wenn den Männchen nur der Duft eines Weibchens um die Riechsensoren wehte.
Die Produktion von Spermien gilt zwar insgesamt als weniger kostenintensiv für den Organismus als die von Eizellen, doch wird sie bei verschiedenen Tierarten heruntergeschraubt, wenn die äußeren Bedingungen für eine Fortpflanzung ungünstig sind. Einen kompletten Verzicht allerdings habe man bisher nicht gekannt, berichten Griffin und ihre Mitarbeiter. Sie machen die Lebensweise der Nematoden dafür verantwortlich: Die Tiere befallen im Jugendstadium ihren Wirt und müssen dort ausharren, bis sich ein potenzieller Paarungspartner zu ihnen gesellt. Bereits vorab Keimzellen herzustellen, wäre daher eventuell unnütze Ressourcenverschwendung, zumal ältere Samenzellen womöglich den Fortpflanzungserfolg mindern. Dann schon lieber frische Ware bei Bedarf, wenn auch mit Verzögerung – die Weibchen bleiben offenbar geduldig. (af)
Die Wissenschaftler entdeckten bei Individuen, die allein in Insektenkadavern überdauerten, dass die Fortpflanzungsorgane nicht komplett ausgereift waren und die Hoden keine Spermien enthielten. Setzten sie die Tiere mit anderen Männchen zusammen, änderte sich daran nichts. Fügten sie jedoch ein Weibchen dazu, starteten die ehemaligen Eremiten die Samenzellproduktion und paarten sich mit ihren neuen Gefährtinnen. Allerdings konnte es bis zu 48 Stunden dauern, bis alle so weit waren – dann aber gelang es ihnen durchaus, innerhalb von vier Stunden bis zu drei Weibchen zu begatten. Dabei reichte es aus, wenn den Männchen nur der Duft eines Weibchens um die Riechsensoren wehte.
Die Produktion von Spermien gilt zwar insgesamt als weniger kostenintensiv für den Organismus als die von Eizellen, doch wird sie bei verschiedenen Tierarten heruntergeschraubt, wenn die äußeren Bedingungen für eine Fortpflanzung ungünstig sind. Einen kompletten Verzicht allerdings habe man bisher nicht gekannt, berichten Griffin und ihre Mitarbeiter. Sie machen die Lebensweise der Nematoden dafür verantwortlich: Die Tiere befallen im Jugendstadium ihren Wirt und müssen dort ausharren, bis sich ein potenzieller Paarungspartner zu ihnen gesellt. Bereits vorab Keimzellen herzustellen, wäre daher eventuell unnütze Ressourcenverschwendung, zumal ältere Samenzellen womöglich den Fortpflanzungserfolg mindern. Dann schon lieber frische Ware bei Bedarf, wenn auch mit Verzögerung – die Weibchen bleiben offenbar geduldig. (af)
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