Kosmologie: Wenn Sterne rot werden
Wenn Planeten ihrem Stern zu nahe kommen, hat das fatale Folgen: Entweder wird der Himmelskörper in der extremen Hitze quasi gegrillt – oder die Sonne verleibt sich ihren Begleiter gleich ganz ein. Wenn das früh in der Lebensgeschichte eines Sterns passiert, kann es seinen Eisengehalt stark anreichern. Und das hat möglicherweise auch Folgen für seine "Färbung", wie Emanuele Tognelli und seine Kollegen von der Universität Pisa beschreiben. Mit Hilfe einer Computersimulation haben sie verglichen, was passiert, wenn Planeten verschiedener Größe – vom Umfang der Erde bis hin zu 50-mal massereicheren Himmelskörpern – von den äußeren Bereichen eines jungen Sterns umschlossen werden. Sobald er einen oder mehrere Planeten geschluckt hatte, reichte das darin vorhandene Eisen aus, um seinen Chemismus zu verändern. Der Metallgehalt in seinen äußeren Atmosphärenschichten stieg beträchtlich an, was dem Stern einen rötlichen Farbton verlieh.
Das Eisen sorgt demnach dafür, dass größere Anteile kurzwelliger und damit blauer Lichtanteile absorbiert werden. Deshalb treten die langwelligeren roten Anteile prominenter hervor. Je mehr eisenreiche Planeten vertilgt werden, desto kräftiger fällt die Rotfärbung aus. Unklar ist, ob reifere Sterne prinzipiell während ihrer Jugend Planeten verschluckt haben. Deshalb wissen die Astronomen nicht, ob auch unsere Sonne einige unserer frühen Nachbarn auf diese Weise aus dem Weg räumte. Da der Prozess sehr schnell vor sich geht, dürfte es zudem äußerst schwer sein, ihn mit Teleskopen in Echtzeit zu beobachten, etwa wenn ein Stern seine Farbe für unsere Augen in kosmisch gesehen kurzer Zeit verändert.
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