Hirnforschung: Einsteins ungewöhnliches Gehirn
Das Genie von Albert Einstein könnte sich auch in seinem Denkorgan widergespiegelt haben. Eine US-amerikanische Anthropologin fand ungewöhnliche Strukturen im motorischen Kortex des berühmten Physikers [1].
1999 fand ein Wissenschaftlerteam um Sandra Witelson von der kanadischen McMaster University in Hamilton in den fotografierten Schnitten von Einsteins Gehirn ungewöhnlich große Scheitellappen [2]. Dieses Hirnareal, das eine wichtige Rolle beim räumlichen Vorstellungsvermögen sowie beim mathematischen Denken spielt, war demnach bei Einstein gut 15 Prozent voluminöser als normal. Außerdem fanden sich in seinen Scheitellappen weniger Furchen als in Vergleichshirnen.
Dean Falk von der Florida State University in Tallahassee hat sich die Bilder von Einsteins Hirnschnitte jetzt abermals angeschaut und mit Fotos anderer menschlicher Gehirne verglichen. Dabei bestätigten sich Einsteins überdurchschnittlich große Scheitellappen. Zusätzlich entdeckte die Anthropologin knopfartige Strukturen im Bereich des motorischen Kortex des Frontallappens, der die Bewegungen der linken Hand kontrolliert.
Hier könnte sich Einsteins Musikalität widerspiegeln, der seit seiner Kindheit Geige spielte, spekuliert die Wissenschaftlerin. Und die ungewöhnliche Erscheinung der Scheitellappen verknüpft sie mit Einsteins Vorlieben, in Bildern und Gefühlen statt in Worten zu denken.
Falk betont, dass ihre Überlegungen rein hypothetisch sind. Auch andere Forscher wie Marc Bangert vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften bleiben angesichts von Spekulationen anhand weniger alter Fotografien skeptisch.
Rätselhaft bleibt auch eine weitere Eigenschaft des Physikergehirns: Während ein männliches Durchschnittsgehirn 1375 Gramm wiegt, brachte es Einsteins Denkorgan lediglich auf 1230 Gramm. (aj)
Das Gehirn Albert Einsteins, der am 18. April 1955 in Princeton gestorben war, hatte der amerikanischen Pathologe Thomas Harvey – gegen Einsteins Willen – konserviert, zerschnitten und analysiert. Nach eine jahrzehntelangen Odyssee quer durch die USA gelangten die Hirnschnitte schließlich 1998 zurück nach Princeton.
1999 fand ein Wissenschaftlerteam um Sandra Witelson von der kanadischen McMaster University in Hamilton in den fotografierten Schnitten von Einsteins Gehirn ungewöhnlich große Scheitellappen [2]. Dieses Hirnareal, das eine wichtige Rolle beim räumlichen Vorstellungsvermögen sowie beim mathematischen Denken spielt, war demnach bei Einstein gut 15 Prozent voluminöser als normal. Außerdem fanden sich in seinen Scheitellappen weniger Furchen als in Vergleichshirnen.
Dean Falk von der Florida State University in Tallahassee hat sich die Bilder von Einsteins Hirnschnitte jetzt abermals angeschaut und mit Fotos anderer menschlicher Gehirne verglichen. Dabei bestätigten sich Einsteins überdurchschnittlich große Scheitellappen. Zusätzlich entdeckte die Anthropologin knopfartige Strukturen im Bereich des motorischen Kortex des Frontallappens, der die Bewegungen der linken Hand kontrolliert.
Hier könnte sich Einsteins Musikalität widerspiegeln, der seit seiner Kindheit Geige spielte, spekuliert die Wissenschaftlerin. Und die ungewöhnliche Erscheinung der Scheitellappen verknüpft sie mit Einsteins Vorlieben, in Bildern und Gefühlen statt in Worten zu denken.
Falk betont, dass ihre Überlegungen rein hypothetisch sind. Auch andere Forscher wie Marc Bangert vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften bleiben angesichts von Spekulationen anhand weniger alter Fotografien skeptisch.
Rätselhaft bleibt auch eine weitere Eigenschaft des Physikergehirns: Während ein männliches Durchschnittsgehirn 1375 Gramm wiegt, brachte es Einsteins Denkorgan lediglich auf 1230 Gramm. (aj)
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