Antike: Einzigartige römische Eisenfessel
Das zwischen Kassel und Göttingen gelegene Römerlager von Hedemünden hat sich für Archäologen in den letzten Jahren als wahre Fundgrube erwiesen. Jetzt ist ihnen ein ganz besonderer Fund gelungen: In 35 Zentimetern Tiefe stießen sie auf eine catena, eine eiserne Fessel.
Sie besteht aus zwei Eisenstangen. Die eine ist gerade, die andere so gebogen, dass sich, wenn beide zusammengesetzt sind, drei Aussparungen für Hals und Hände ergeben. Für Klaus Grote, Kreisarchäologe aus Göttingen ist das eine echte Sensation: “Etwas Vergleichbares aus römischer Zeit gibt es bisher nicht.“
Die in Niedersachsen gefundene Schelle ähnelt der mittelalterlichen “Halsgeige“, in der Kriminelle oder Kriegsgefangene öffentlich zur Schau gestellt wurden. „Die Römer verwendeten sie wohl zu den selben Zwecken“, vermutet Grote.
Neben mehr als 1.700 Werkzeugen und Waffen fanden die Forscher bisher auch Gegenstände des alltäglichen Lebens der Soldaten, wie Amulette, Zeltheringe und Schuhnägel. Ein weiteres Highlight ist ein pugio, ein Legionärsdolch aus Eisen – ein seltener Fund, obwohl jeder Legionär einen trug. Er lag, zusammen mit anderen Weihegaben in einer 30 Zentimeter tiefen Grube, die sorgfältig mit Steinen bedeckt war. “Das ist kein zufälliger Verlust, sondern eine gezielte Niederlegung, vielleicht eine Weihegabe“, so der Archäologe.
Das mit Graben und Wall befestige Lager bei Hedemünden entstand wahrscheinlich während des Feldzugs des Drusus nach Nordgermanien im Jahre 9 v. Chr. Dabei stieß der Heerführer bis an die Elbe vor, ließ ein Wegenetz bauen und mehrere Lager errichten, die zur Versorgung des bis zu 15.000 Mann starken Trosses dienten.
Robin Gerst
Sie besteht aus zwei Eisenstangen. Die eine ist gerade, die andere so gebogen, dass sich, wenn beide zusammengesetzt sind, drei Aussparungen für Hals und Hände ergeben. Für Klaus Grote, Kreisarchäologe aus Göttingen ist das eine echte Sensation: “Etwas Vergleichbares aus römischer Zeit gibt es bisher nicht.“
Die in Niedersachsen gefundene Schelle ähnelt der mittelalterlichen “Halsgeige“, in der Kriminelle oder Kriegsgefangene öffentlich zur Schau gestellt wurden. „Die Römer verwendeten sie wohl zu den selben Zwecken“, vermutet Grote.
Neben mehr als 1.700 Werkzeugen und Waffen fanden die Forscher bisher auch Gegenstände des alltäglichen Lebens der Soldaten, wie Amulette, Zeltheringe und Schuhnägel. Ein weiteres Highlight ist ein pugio, ein Legionärsdolch aus Eisen – ein seltener Fund, obwohl jeder Legionär einen trug. Er lag, zusammen mit anderen Weihegaben in einer 30 Zentimeter tiefen Grube, die sorgfältig mit Steinen bedeckt war. “Das ist kein zufälliger Verlust, sondern eine gezielte Niederlegung, vielleicht eine Weihegabe“, so der Archäologe.
Das mit Graben und Wall befestige Lager bei Hedemünden entstand wahrscheinlich während des Feldzugs des Drusus nach Nordgermanien im Jahre 9 v. Chr. Dabei stieß der Heerführer bis an die Elbe vor, ließ ein Wegenetz bauen und mehrere Lager errichten, die zur Versorgung des bis zu 15.000 Mann starken Trosses dienten.
Robin Gerst
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