Evolution: Eisbären haben irische Wurzeln
Wenn Braunbären (Ursus arctos) und Eisbären (Ursus maritimus) aufeinandertreffen, paaren sie sich gelegentlich erfolgreich miteinander. Und auch ihre Nachkommen sind fruchtbar, weshalb das Erbgut der Tiere jeweils Spuren der anderen Art aufweist. Anhand solcher Spuren vermuten Forscher um Daniel Bradley vom Trinitiy College in Dublin und Beth Shapiro von der Pennsylvania State University nun eine Braunbärin aus der Gegend von Irland und Großbritannien als Mutter aller heutigen Eisbären.
Die Paarung, die die mütterliche Linie der heutigen Eisbären begründete, fand irgendwann vor 51 000 bis 20 000 Jahren statt, vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit. Dies ist deutlich später als der bislang vermutete Ursprung, der in einer Bärin von Inseln vor Alaska vor 14 000 Jahren vermutet wurde.
In letzter Zeit wurden einige Hybride in Kanada gesichtet, und womöglich wird der Klimawandel solche Begegnungen noch häufiger machen. Anders als die Elternarten stehen die Mischlinge aber nicht unter Schutz. Da sie womöglich zum Arterhalt beitragen, sollte sich das ändern, fordern die Forscher. (af)
Die Forscher hatten die mitochondriale DNA untersucht, die allein von der Mutter weitergegeben wird. Sie verglichen entsprechende Sequenzen von heute lebenden Bären mit der von Museumsexemplaren und erstellten daraus einen Stammbaum. Demnach kam es im Lauf der letzten 100 000 Jahre immer wieder zu Kreuzungen von Eis- und Braunbären, wenn sich auf Grund der klimatischen Verhältnisse die Verbreitungsgebiete der beiden Arten überschnitten. Zwischen solchen kurzen Episoden lagen lange Phasen der Isolation.
Die Paarung, die die mütterliche Linie der heutigen Eisbären begründete, fand irgendwann vor 51 000 bis 20 000 Jahren statt, vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit. Dies ist deutlich später als der bislang vermutete Ursprung, der in einer Bärin von Inseln vor Alaska vor 14 000 Jahren vermutet wurde.
In letzter Zeit wurden einige Hybride in Kanada gesichtet, und womöglich wird der Klimawandel solche Begegnungen noch häufiger machen. Anders als die Elternarten stehen die Mischlinge aber nicht unter Schutz. Da sie womöglich zum Arterhalt beitragen, sollte sich das ändern, fordern die Forscher. (af)
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