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Antarktis: Eisberg reißt Ende der Drygalski-Eiszunge ab

Blick von Eiszunge auf Eisberg
10. Januar 2005 | B-15A im Anmarsch: Am 10. Januar hatte der Eisberg von der Fläche Luxemburgs die Drygalski-Eiszunge nur noch knapp vor sich.
B-15A, ein Eisberg von der Fläche Luxemburgs, hat bei seiner Kollision mit der antarktischen Drygalski-Eiszunge ein fünf Kilometer langes Stück der Eisfläche abgerissen, während er selbst intakt blieb. Da der Eisberg die Eiszunge noch nicht komplett passiert hat, könnte sie in den folgenden Tagen noch weiteren Schaden nehmen, meldet die Europäische Weltraumbehörde, die das Geschehen mit dem Umweltsatelliten Envisat verfolgt.

15. April 2005 | In den Aufnahmen vom 15. April zeigt sich die zerstörerische Kraft: Während der Eisberg selbst unbeschadet blieb, verliert die Drygalski-Eiszunge ein fünf Kilometer langes Stück ihrer Spitze.
Der flaschenförmige, 115 Kilometer lange B-15A ist der größte Überrest eines ursprünglich Jamaika großen Eisbergs, der im März 2000 am Ross-Eisschelf gekalbt war. In den folgenden Monaten war er in einzelne Stücke zerbrochen. B-15A war in Richtung McMurdo-Sund gedriftet, wo er die Meeresströmungen blockiert und die Bildung von Meereis ausgelöst hatte. Teilweise versperrte er sogar den Zugang zu Forschungsstationen und erlegte den Pinguinen große Umwege auf.

B-15A kollidiert mit Drygalski-Eiszunge | In der Nahaufnahme ist noch deutlicher zu sehen, wie der Eisberg ein Endstück aus der Eiszunge abbricht. Bei der weiteren Passage könnte noch mehr Schaden entstehen.
Die siebzig Kilometer lange, ins Meer fließende Drygalski-Eiszunge bildet die Verlängerung des David-Gletschers im Küstengebirge des Victorialandes der Ostantarktis. Sie wurde nach dem deutschen Polarforscher Erich von Drygalski benannt.

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