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Weiträumig umfahren: Eisberg-Schwarm blockiert Nordatlantik

450 Eisberge treiben auf den Schiffsrouten nach Nordamerika - mehr als im Jahr, als die Titanic sank. Ursache sind vermutlich ungünstige Winde.
Eisberg

Fast sechsmal so viele Eisberge wie üblich machen derzeit die Schiffsrouten zwischen Europa und Nordamerika unsicher. Etwa 450 von grönländischen Gletschern abgebrochene Brocken treiben nach Angaben der US-Küstenwache im Nordatlantik, im Durchschnitt seien es um diese Jahreszeit etwa 80. Nach Angaben der Küstenwache werde 2017 damit das vierte Jahr in Folge mit über 600 Eisbergen auf den Schiffsrouten. Dass Schiffe durch Kollisionen mit Eisbergen sinken wie einst die Titanic, ist zwar extrem unwahrscheinlich, doch die Situation lässt die Kosten für den Seetransport deutlich steigen. Schiffe müssen sehr langsam fahren, um Kollisionen zu vermeiden, oder Umwege von mehreren hundert Seemeilen im Kauf nehmen.

Ursache der Eisberg-Invasion sind wohl vor allem die derzeit vorherrschenden Windverhältnisse. Immer wieder brechen große Brocken von den Gletschern des grönländischen Eisschilds ab – steht der Wind richtig, treiben viele von ihnen nach Süden in den Nordatlantik hinaus. Der Klimawandel steht zwar im Verdacht, diesen Prozess zu beschleunigen, doch das lässt sich aus den bisherigen Daten nicht bestätigen. Die Zahl der Eisberge schwankt von Jahr zu Jahr sehr stark: Bereits im April 1912, dem Jahr, als die Titanic im Nordatlantik sank, trieben nach historischen Aufzeichnungen fast so viele Eisberge im Nordatlantik wie dieses Jahr. Der Rekord-April wiederum war jener des Jahres 1984 – mit über 950 Eisbergen.

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