Ernährungsökologie: Eisfüchse lagern Eier für schlechte Zeiten ein
Die in der Arktis lebenden Eis- oder Polarfüchse (Alopex lagopus) legen Nahrungsvorräte aus Gänseeiern an, um in Notzeiten über die Runde zu kommen. Ihr Verhalten ähnelt damit jenem von Eichhörnchen oder Hähern, die ebenfalls Futter verstecken, um in Perioden mit Nahrungsknappheit zu überleben.
Beobachtet haben dieses für Raubtiere ungewöhnliche Verhalten Biologen um Gustaf Samelius von der Universität von Saskatchewan im kanadischen Saskatoon. Normalerweise ernähren sich hunde- oder katzenartige Fleischfresser von selbst erlegter Beute oder frischem Aas, der spätestens nach einigen Tagen aufgegeben wird. Die Füchse aus der Umgebung des Karrak-Sees in der kanadischen Arktis hingegen sammeln alljährlich im Frühjahr zwischen 2000 und 3000 Eier der dort millionenfach brütenden Schnee- und Zwergschneegänsen ein und vergraben sie in der Umgebung.
Genutzt werden die eingelagerten Eier vor allem dann, wenn Lemminge – die bevorzugte Kost der Füchse im Winter und Frühling – knapp sind. Gibt es dagegen die Nager im Überfluss, sinkt auch der Anteil der Gelegediät, wie die Forscher anhand von Isotopenvergleichen feststellten. Die Füchse müssen allerdings jährlich eine gleich hohe Zahl an Eiern vorrätig halten, da die Lemming-Bestände in unregelmäßigen, nicht vorhersagbaren Zyklen schwanken.
Zuvor hatten sich Biologen bereits gewundert, dass der Kot der Karnivoren bereits mit Eierschalen gespickt war, obwohl noch keine Gänse brüteten. Doch ohne den tatsächlichen Nachweis der Vorratshaltung galten diese Beobachtungen nur als anekdotisch.
Unklar bleibt weiterhin, wie die Wildhunde ihre Eierdepots wieder finden. Samelius und seine Kollegen vermuten, dass die Tiere eine Gedächtniskarte der Vorratskammern anlegen. Zudem beobachteten sie, dass Eisfüchse immer wieder Eier umbetteten und Lager zusammenfassten – ein Verfahren, das womöglich die Erinnerungsfähigkeit stärken soll. (dl)
Beobachtet haben dieses für Raubtiere ungewöhnliche Verhalten Biologen um Gustaf Samelius von der Universität von Saskatchewan im kanadischen Saskatoon. Normalerweise ernähren sich hunde- oder katzenartige Fleischfresser von selbst erlegter Beute oder frischem Aas, der spätestens nach einigen Tagen aufgegeben wird. Die Füchse aus der Umgebung des Karrak-Sees in der kanadischen Arktis hingegen sammeln alljährlich im Frühjahr zwischen 2000 und 3000 Eier der dort millionenfach brütenden Schnee- und Zwergschneegänsen ein und vergraben sie in der Umgebung.
Die Kälte des Gebiets, die Eischale und das Eiweiß verhindern mikrobiellen Befall und sorgen dafür, dass die versteckte Beute lange Zeit frisch bleibt und so bis zu einem Jahr später von den Füchsen genutzt werden kann: Bis zu 74 Prozent machen diese Vorräte zu bestimmten Zeiten an der Ernährung der Tiere aus.
Genutzt werden die eingelagerten Eier vor allem dann, wenn Lemminge – die bevorzugte Kost der Füchse im Winter und Frühling – knapp sind. Gibt es dagegen die Nager im Überfluss, sinkt auch der Anteil der Gelegediät, wie die Forscher anhand von Isotopenvergleichen feststellten. Die Füchse müssen allerdings jährlich eine gleich hohe Zahl an Eiern vorrätig halten, da die Lemming-Bestände in unregelmäßigen, nicht vorhersagbaren Zyklen schwanken.
Zuvor hatten sich Biologen bereits gewundert, dass der Kot der Karnivoren bereits mit Eierschalen gespickt war, obwohl noch keine Gänse brüteten. Doch ohne den tatsächlichen Nachweis der Vorratshaltung galten diese Beobachtungen nur als anekdotisch.
Unklar bleibt weiterhin, wie die Wildhunde ihre Eierdepots wieder finden. Samelius und seine Kollegen vermuten, dass die Tiere eine Gedächtniskarte der Vorratskammern anlegen. Zudem beobachteten sie, dass Eisfüchse immer wieder Eier umbetteten und Lager zusammenfassten – ein Verfahren, das womöglich die Erinnerungsfähigkeit stärken soll. (dl)
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