Seismologie: Eisstrom löst Erdbeben aus
Der antarktische Whillans-Eisstrom löst täglich zwei Erdbeben der Stärke 7 aus, die selbst noch in Australien gemessen werden können. Dies fanden Wissenschaftler um Douglas Wiens von der Washington University heraus, als sie die Bewegung des Eises studierten.
Entgegen bisheriger Annahmen bewegt sich der Gletscher nicht langsam und kontinuierlich Richtung Meer, sondern rutscht zweimal täglich innerhalb von zehn Minuten etwa einen halben Meter vorwärts. Darauf folgt jeweils eine Ruhephase von zwölf Stunden. Diese Stop-and-Go-Bewegung löst seismische Wellen aus, die sich jedoch viel langsamer ausbreiten und länger andauern als bei gewöhnlichen Erdbeben der gleichen Stärke. Deren Erschütterungen lassen bereits nach wenigen Sekunden nach. Durch die langsamere Bewegung und weil sie deutlich weniger Energie freisetzen, verursachen die durch den Eisstrom ausgelösten Erdbeben zudem keine nennenswerten Schäden am Gletscher.
Bislang wurde vermutet, dass diese so genannten Gletscher-Erdbeben durch abbrechende Eisstücke an der Gletscherfront ausgelöst werden, die anschließend als Eisberge auf das Meer hinaus treiben. Wiens und seine Kollegen konnten nun mit Hilfe von GPS-Analysen und anhand seismischer Messungen jedoch belegen, dass zumindest ein Teil dieser Erdbeben auf plötzlichen Rutschbewegungen von Eisschichten beruht. Ein ähnliches Phänomen wurde bereits 2003 bei grönländischen Gletschern beschrieben, die – durch Schmelzwasser abrupt beschleunigt – ebenfalls Erschütterungen hervorriefen. (alj)
Entgegen bisheriger Annahmen bewegt sich der Gletscher nicht langsam und kontinuierlich Richtung Meer, sondern rutscht zweimal täglich innerhalb von zehn Minuten etwa einen halben Meter vorwärts. Darauf folgt jeweils eine Ruhephase von zwölf Stunden. Diese Stop-and-Go-Bewegung löst seismische Wellen aus, die sich jedoch viel langsamer ausbreiten und länger andauern als bei gewöhnlichen Erdbeben der gleichen Stärke. Deren Erschütterungen lassen bereits nach wenigen Sekunden nach. Durch die langsamere Bewegung und weil sie deutlich weniger Energie freisetzen, verursachen die durch den Eisstrom ausgelösten Erdbeben zudem keine nennenswerten Schäden am Gletscher.
Bislang wurde vermutet, dass diese so genannten Gletscher-Erdbeben durch abbrechende Eisstücke an der Gletscherfront ausgelöst werden, die anschließend als Eisberge auf das Meer hinaus treiben. Wiens und seine Kollegen konnten nun mit Hilfe von GPS-Analysen und anhand seismischer Messungen jedoch belegen, dass zumindest ein Teil dieser Erdbeben auf plötzlichen Rutschbewegungen von Eisschichten beruht. Ein ähnliches Phänomen wurde bereits 2003 bei grönländischen Gletschern beschrieben, die – durch Schmelzwasser abrupt beschleunigt – ebenfalls Erschütterungen hervorriefen. (alj)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.