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News: Eisvulkane auf Titan


[09.06.2005] Auf dem Saturnmond Titan gibt es vermutlich Vulkane. Allerdings speien diese keine glutflüssige Gesteinsschmelze, sondern Wassereis, Methan und Kohlendioxid.

Im Oktober vergangenen Jahres entdeckten Forscher mit Hilfe des VIMS-Spektrometers, das sich an Bord des Nasa-Orbiters „Cassini“ befindet, eine auffällige Landschaftsformation auf Titan. Die Struktur ist kreisrund, mehrere hundert Meter hoch und misst etwa 30 Kilometer im Durchmesser. In ihrer Mitte ist eine Vertiefung zu sehen. Die Wissenschaftler glauben, dass es sich um einen Vulkankegel mit einem zentralen Krater handelt, wie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature“ zu lesen ist.

Der Fund wirft ein neues Licht auf die Frage, woher das viele Methan in der Titanatmosphäre stammt. Lange Zeit gingen die Forscher davon aus, dass es Methanozeane auf dem Saturnmond gäbe, aus denen große Mengen des Kohlenwasserstoffs verdunsten. Doch solche Ozeane wurden bislang weder von „Cassini“ noch von der europäischen Sonde „Huygens“, die vor einigen Monaten auf Titan landete, gefunden.

Nun haben die Wissenschaftler eine andere Erklärung. Große Eisvulkane könnten Methan, Wassereis, Ammoniak und Kohlendioxid ausspucken. Wegen der niedrigen Temperaturen auf Titan (minus 180 Grad Celsius) könnte das Methan als Eisregen auf die Oberfläche herabrieseln und dort versickern oder eine Art Bodenschlamm bilden. Verantwortlich für die Vulkaneruptionen ist vermutlich die Gezeitenreibung: Wegen seiner unperfekten Kreisbahn um Saturn ist der Mond unterschiedlichen Schwerefeld-Einflüssen ausgesetzt, die zu erheblichen Spannungen in seinem Innern führen und dort Reibungswärme erzeugen. Die Wärme schmilzt das Titanmaterial teilweise und lässt es zur Oberfläche aufsteigen. >> FS

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