Paläontologie: Eiszeitliches Riesenhirschgeweih auf der Isle of Man entdeckt
Studenten der Universität Liverpool haben auf einer Exkursion ein 11 000 Jahre altes Riesenhirschgeweih entdeckt. Die Überreste steckten in einem Abschnitt der Steilküste, an dem erst kürzlich Teile heruntergebrochen waren. Als Exkursionsleiter Peter Davey über eine orangefarbene Schicht strich, entpuppte sich diese als Geweihrest.
Offenbar lag das Geweih in einem so genannten Soll – einer Delle in der Oberfläche, die am Ende der letzten Eiszeit durch das Abschmelzen von Eisresten im Untergrund und dem Nachbrechen des darüber liegenden Bodens entstand. Sie sind mit Wasser oder Torf gefüllt. Durch die an den Steilhängen der Küste nagende Erosion war der Untergrund des Solls nun freigelegt worden.
Riesenhirsche (Megaloceros giganteus) besiedelten die offenen Tundralandschaften Nordeuropas, nachdem sich die Gletscher nach der letzten Eiszeit zurückzogen. Als sich jedoch die Wälder wieder ausbreiteten, raubte dies den Tieren den Lebensraum: Das dichte Dickicht war denkbar ungeeignet für die Pflanzenfresser mit ihren mächtigen Geweihen von bisweilen über vier Metern Spannweite. Auch die urzeitlichen Jäger setzten ihnen zu, sodass sie letztendlich vor etwa 10 000 Jahren ausstarben.
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