Alternative Genetik: Eiweiß zum Hören
Es gibt keinen stichhaltigen Grund, Aminosäure-Sequenzen und Proteine nur für das Auge sichtbar darzustellen – und die vier anderen Sinne des Menschen zu vernachlässigen. Das fanden zumindest Rie Takahashi und Jeffrey Miller von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Sie machten sich deshalb daran, die Molekularbiologie des Erbguts auch akustisch-sinnlich erfahrbar zu machen und transkribierten die Aminosäuresequenz zweier Proteine in musikalische Tonfolgen.
Um die 20 Aminosäuren in Töne zu übersetzen und den Eiweißklängen ins Ohr gehende Rhythmen zu geben, mussten die Wissenschaftler zunächst ein passendes musikalisches Rahmenwerk festlegen. Schließlich ordneten sie bestimmten DNA-Basenpaaren Tonhöhen zu und damit, über das Basentriplett des genetischen Kodes, auch den Aminosäuren bestimmte Akkorde. Einige Akkorde repräsentieren dann mehrere Aminosäuren – G-Dur kann zum Beispiel für Tyrosin und Phenylalanin stehen, wird aber aus unterschiedlichen Einzeltönen gebildet.
Über ein Intervall von zwei Oktaven entstehen so auf 13 Basisnoten gründende Melodien. Zudem führten Takahashi und Miller ein rhythmisches Element ein, indem sie häufigeren Aminosäuren zusätzlich größere Notenwerte zuordneten.
Die nach diesen Regeln musikalisch transkribierten Proteinsequenzen seien melodischer und weniger sprunghaft als frühere Experimente, die Proteine akustisch repräsentieren sollten. In naher Zukunft soll ein Computerprogramm eingereichte Sequenzen von Proteinen webbasiert und automatisch vertonen können, versprechen die Forscher. (jo)
Um die 20 Aminosäuren in Töne zu übersetzen und den Eiweißklängen ins Ohr gehende Rhythmen zu geben, mussten die Wissenschaftler zunächst ein passendes musikalisches Rahmenwerk festlegen. Schließlich ordneten sie bestimmten DNA-Basenpaaren Tonhöhen zu und damit, über das Basentriplett des genetischen Kodes, auch den Aminosäuren bestimmte Akkorde. Einige Akkorde repräsentieren dann mehrere Aminosäuren – G-Dur kann zum Beispiel für Tyrosin und Phenylalanin stehen, wird aber aus unterschiedlichen Einzeltönen gebildet.
Über ein Intervall von zwei Oktaven entstehen so auf 13 Basisnoten gründende Melodien. Zudem führten Takahashi und Miller ein rhythmisches Element ein, indem sie häufigeren Aminosäuren zusätzlich größere Notenwerte zuordneten.
Die nach diesen Regeln musikalisch transkribierten Proteinsequenzen seien melodischer und weniger sprunghaft als frühere Experimente, die Proteine akustisch repräsentieren sollten. In naher Zukunft soll ein Computerprogramm eingereichte Sequenzen von Proteinen webbasiert und automatisch vertonen können, versprechen die Forscher. (jo)
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