Tierschutz: Elefantendrama nahm glücklichen Ausgang
Die Spuren der letzten Kriege finden sich noch überall in Kambodscha. Eine davon wurde am letzten Wochenende (24. und 25. März) fast einer Elefantenherde zum Verhängnis: Die Gruppe aus drei erwachsenen und acht Jungtieren war wahrscheinlich auf der Suche nach Wasser in einen Bombentrichter gestiegen, den Dorfbewohner im Keo-Seima-Wildreservat als eine Art Wasserspeicher genutzt und erweitert hatten. Als die Dickhäuter jedoch den Explosionstrichter wieder verlassen wollten, konnten sie die steilen Wände nicht mehr überwinden, wie die vor Ort tätige Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society (WCS) Cambodia berichtete. Der zunehmend zähe Schlamm im Krater leistete ein Übriges bei den verzweifelten Fluchtversuchen der Tiere, die zunehmend erschöpft waren.
Doch es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Mehrere Dorfbewohner wurden nach einigen Tagen auf das Drama aufmerksam und informierten die Naturschützer. Zusammen starteten die Menschen eine Rettungsaktion für die Herde. Sie versorgten die Tiere mit Wasser und Nahrung, während sie auf einer Seite den Rand des Kraters abtrugen. Einer nach dem anderen verließen die Elefanten schließlich an dieser Stelle die Schlammgrube, wobei die älteren Tiere die jüngeren teilweise regelrecht nach außen schoben. Nur einem der Jungtiere gelang es nicht, sich zu befreien, weshalb die Helfer es letztlich mit einem Seil herausziehen mussten. Dabei geschah fast sogar noch ein Unglück, denn in der Panik rannte der Elefant einen Mann um und fiel auf diesen. Nachdem das Seil sich schließlich löste, floh der kleine Rüsselträger in den Wald – und auch der Helfer konnte unversehrt wieder aufstehen. Insgesamt leben in Asien nur mehr 40 000 bis 50 000 Asiatische Elefanten, die Art gilt als gefährdet. "Die geretteten Elefanten stellen einen wichtigen Teil des Bestandes in Keo Seima dar. Ihr Verlust wäre ein schwerer Rückschlag für den Schutz vor Ort gewesen", freut sich WCS-Mitarbeiter Tan Setha über die erfolgreiche Aktion.
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