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Ichthyologie: Elektrische Fische balzen mit Strom-Signalen

Afrikanische Rundnasen-Nilhechte (Brienomyrus brachyistius) praktizieren während ihres Paarungsreigens eine Art "elektrisches Duett", mit dem sie sich intensiv umgarnen.

Diese Ansicht vertreten Carl Hopkins und Ryan Wong von der Cornell-Universität. Sie entwickelten eine Software, mit der sie die elektrischen Impulse der Tiere geschlechtsspezifisch unterscheiden und aufzeichnen konnten, nachdem sie ein Video von vier sich paarenden Rundnasen-Nilhechte aufgezeichnet hatten. Insgesamt identifizierten die Biologen neun verschiedene Bewegungen und elf spezifische Elektro-Pulssequenzen, die mit Balz und Paarung zusammenhängen. Unter anderem entdeckten sie ein von ihnen als "rasp" bezeichnetes Signal, das die männlichen Fische als Lockruf einsetzen, und Serenaden aus "creak"-Signalen mit niedriger Frequenz, die von den Weibchen entstprechend beantwortet werden.

Erzeugt werden die elektrischen Felder in einem speziellen Organ in Schwanznähe. Mit ihnen können die Fische ihre Umgebung wahrnehmen sowie mit Artgenossen beziehungsweise anderen Spezies kommunizieren – und so etwa Aussagen über ihr Geschlecht und ihren Rang weitergeben. In einem nächsten Schritt möchten Hopkins und Wong die Balzsignale entschlüsseln und ihre jeweilige Bedeutung herausfinden. (dl)

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