Korallenbleiche: Energiereserven helfen Korallen, den Klimawandel zu überstehen
Korallen, die für schlechte Zeiten vorsorgen, kommen auch langfristig mit Hitzestress besser klar, der durch den Klimawandel ausgelöst wird. Das zeigt nun eine Untersuchung von Forschern um Verena Schoepf von der Ohio State University. Im Zuge der Erderwärmung macht den Korallen vor allem der Anstieg der Wassertemperatur zu schaffen. Wird der Ozean wärmer, verlieren sie unter Umständen die Algen, die mit ihnen in Symbiose leben – und dadurch auch ihre Hauptnahrungsquelle und einen wichtigen Schutz vor Krankheiten. Dieses Ereignis wird auch als Korallenbleiche bezeichnet, die aktuell zum dritten Mal Riffe auf der ganzen Welt betrifft.
Das Team um Schoepf simulierte dieses Ereignis bereits 2014 unter kontrollierten Bedingungen für verschiedene Korallenarten. Dabei entdeckten die Forscher, dass solche Spezies, die besonders viele Energiereserven anlegten, die Mangelperiode, die durch den Verlust ihrer Symbionten ausgelöst wurde, besser verkrafteten – ähnlich wie Menschen, die in Hungerzeiten an ihre Fettreserven gehen. Das traf zum Beispiel auf Steinkorallen der Art Porites divaricata zu. Porites asteroides, die nur wenig Energie zwischenspeichert, hatte dagegen deutlich mehr Schwierigkeiten. Auch auf lange Sicht fuhren die Korallen mit den Energiereserven besser: Nach einem Jahr hatten sie sich wieder vollständig von dem Hitzestress erholt, während die Wissenschaftler anzweifeln, dass es jene, die nicht für schlechte Zeiten vorgesorgt hatten, es jemals wieder tun werden. Die Fähigkeit einer Korallenart, Energiereserven zu speichern, könnte damit ein ganz entscheidender Faktor dafür sein, wie gut sie auf Dauer mit dem Klimawandel zurechtkommt, sagen die Forscher. Sie könnte helfen zu beurteilen, welche Spezies in Zukunft besonders gefährdet sein werden und wie sich die Riffe auf der Welt insgesamt entwickeln.
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