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Evolutionsbiologie: Energiesparmodell Zweibeiner

Warum unsere äffischen Vorfahren vor etwa sieben Millionen Jahren begonnen haben, sich statt auf allen Vieren nur noch auf zwei Beinen fortzubewegen, bleibt bis heute umstritten. Einen Faktor, der den Zweifüßern auf längere Sicht einen Vorteil verschaffte und damit die Umstellung letztlich begünstigte, konnten Forscher von der Universität von Kalifornien in Davis jetzt nachweisen: Die neue Fortbewegungsart sparte Energie.

Für die Studie mussten vier Menschen und fünf Schimpansen aufs Laufband steigen. Die Wissenschaftler maßen Muskelaktivität, Sauerstoffverbrauch, die auf den Boden ausgeübte Kraft und die Zeitspanne zwischen Anheben und Auftreten der Füße. Wie sich zeigte, verbrauchten die Vertreter von Homo sapiens gegenüber den Menschenaffen 75 Prozent weniger Energie. Ob die Schimpansen auf vier oder zwei Beinen gingen, spielte dagegen kaum eine Rolle. Das liegt offenbar an ihrem Körperbau: Die Affen haben kürzere Beine als Menschen und ihr Schwerpunkt liegt beim aufrechten Gang vor der Hüfte. Sie müssen sich deshalb mühsam ausbalancieren und können keine langen Schritte machen, die den Menschen einen Großteil ihrer Energieeinsparung bringen.

Ob unsere Ahnen sich damals, nachdem eine Klimaänderung ihren Lebensraum weitgehend entwaldet hatte, auf zwei Füße erhoben, um weiter sehen zu können oder um die Hände frei zu haben, sei dahingestellt. Jedenfalls brachte der aufrechte Gang erst einmal keine energetischen Nachteile. Und nach relativ geringfügigen anatomischen Anpassungen erwies er sich sogar als ausgesprochen ökonomisch.

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