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Genforschung: Engländer mit Wikingerblut

Archäologische Beweise gibt es zuhauf, und selbst viele Nachnamen belegen bis heute, dass im Norden Englands einst Wikinger siedelten. Jetzt haben sich auch Genforscher mit der Vergangenheit der Briten jener Region befasst – und nachgewiesen, dass die Nordmänner dort genetisch bis heute präsent sind.

Dazu hatte das Team um Stephen Harding von der University of Notthingham bestimmte Merkmale auf dem männlichen Y-Chromosom erforscht. Über dieses gibt der Vater bestimmte Erbinformationen an seine Söhne weiter. Das funktioniert ganz ähnlich wie bei der Weitergabe des Familiennamens. Tatsächlich lassen sich mit beiden Parametern – Erbinformationen und Nachnamen – die Geschichten über einen langen Zeitraum verfolgen.

Weil die ursprünglichen Bevölkerungsstrukturen durch Wanderungsbewegungen während der Industriellen Revolution gestört wurden, konzentrierten sich die Wissenschaftler auf Familien, deren Stammbaum bis ins Mittelalter zurückreicht.

Dabei zeigte sich, dass bei Männern mit Nachnamen nordischen Ursprungs das Erbgut bis zu fünfzig Prozent aus „skandinavischen“ Anteilen besteht – weit mehr als bei denen, deren Nachnamen keinen Bezug zu den Wikingern hat.

Nachdem die Wikinger im Jahr 902 aus der Region um das heutige Dublin vertrieben worden waren, landeten sie in der Region um Liverpool. Im Herbst 2007 waren Archäologen dort auf ein rund tausend Jahre altes Wikingerlangschiff gestoßen.

Cindy Franke

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