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News: Enthält der Jungbrunnen nur ein Protein?

Japanische Wissenschaftler haben Mäuse gentechnisch so manipuliert, daß sie viele Beschwerden haben, die Menschen im hohen Alter entwickeln. Das Besondere ist, daß alle Symptome durch den Ausfall eines einzigen Gens hervorgerufen werden. Und die Mäuse können wieder „jung” gemacht werden.
Verminderte Lebenserwartung, Verlust der Fruchtbarkeit, Haarausfall, Kurzatmigkeit, Arterienverkalkung, Probleme mit den Knochen und Hautverfärbungen – einige der vielen Anzeichen für ein fortgeschrittenes Alter des Menschen. Aber auch die Folgen eines einzigen Genausfalls in gentechnisch veränderten Mäusen, über die Makoto Kuro-o und seine Kollegen vom National Institute of Neuroscience in Tokyo in Nature (Ausgabe vom 6. November 1997) berichten. Sie nehmen damit für sich in Anspruch, das erste Gen entdeckt zu haben, daß für eine ganze Reihe von Symptomen des Alterns verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler haben dem Gen den Namen klotho gegeben – nach der griechischen Schicksalsgöttin, welche die Lebensfäden von uns allen spinnt. klotho codiert ein Protein, das am Ceramid-Stoffwechsel beteiligt sein könnte. Von Ceramid ist bekannt, daß es beim Zelltod und dem Nachlassen von Zellwachstum und -teilung eine Rolle spielt.

Die Entdeckung eines Genes, das viele Altersbeschwerden auslöst, wenn es defekt ist, heißt noch lange nicht, daß es sich dabei um „das” Altersgen handelt. Es sind noch viele weitere Gene bekannt, die verschiedene Symptome des Alterns verursachen, Vorgänge, die überaus kompliziert sind. Dagegen spricht auch, daß klotho-Mäuse einige auffallende Eigenschaften des menschlichen Alterns nicht entwickeln, zum Beispiel Amyloidplaques im Hirn, die bei der Alzheimerschen Krankheit häufig auftreten.

Interessant – und provokativ – ist noch, daß die Forscher ihre Versuchsmäuse heilen konnten, wenn sie ihnen das gesunde klotho-Protein injizierten. Die Mäuse entwickelten wieder eine jugendliche Erscheinungsform. Wäre das nicht eine elegante Form des gentechnischen Jungbrunnens? Aber – wieder einmal – ist jede Übertragung der Ergebnisse auf den Menschen reine Spekulation.

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