News: Entlarvt: Gefährliche Superbakterien
Und doch gibt es ihn, wie Rob Willems vom National Institute of Public Health and the Environment in Bilthoven nun feststellte. Er suchte das esp-Gen in Vancomycin-resistenten Stämmen des E. faecium und fand es in 15 von 16 Fällen. Die untersuchten Bakterien waren verantwortlich für Epidemien in Krankenhäusern in Amerika, England, den Niederlanden und Australien. Harmlose Vertreter hingegen konnten die zusätzliche Genausstattung nicht aufweisen. Ein Zusammenhang zwischen dem Gen und der Boshaftigkeit seiner Besitzer scheint nun zweifelsfrei erwiesen zu sein, doch wie das von statten geht, ist noch unklar. Bekannt ist, dass das Gen für ein Oberflächenprotein codiert. Vielleicht erhält das Bakterium damit die Möglichkeit, auch an Geweben zu binden und sie zu befallen, die ihnen sonst unerreichbar wären.
Solange die Ursache noch im Dunkeln liegt, können Ärzte aber das Bakterien-Repertoire ihrer Patienten untersuchen und sie notfalls von anderen gefährdeten Kranken isolieren. Der Test ist schnell und einfach. "Wir können eine Probe vom Patienten nehmen, einen Gen-Test machen und haben das Ergebnis in zwei bis drei Stunden", sagt Willems. Dass mit den Superkeimen infizierte Patienten sehr lange ansteckend bleiben, scheint die Hauptursache für die rasche Verbreitung dieser Bakterien in Amerika zu sein. Der erhöhte Einsatz von Vancomycin könnte auch in Europa zu Epidemien mit resistenten Keimen führen. Willems hofft, dass der neue Gen-Test die schnelle Ausbreitung eindämmen wird.
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