News: Entspannung am Nyos-See, Kamerun
Eine internationale Forschergruppe begann am 1. Februar 2001 mit der künstlichen Entgasung des Nyos-Sees in Kamerun. Ziel ist es, eine explosive Kohlendixoidfreisetzung zu verhindern, wie sie 1986 stattfand und 1 800 Menschenleben forderte. Am Grund des Sees, der in einem Vulkankrater liegt, gibt es zahlreiche Kohlendioxidquellen. Das Gas löst sich im Wasser, welches wegen seiner höheren Dichte absinkt und zu einer Schichtung im See führt. Durch eine irgendwie geartete Störung von außen können diese Wassermassen aufsteigen und infolge der Druckentlastung schlagartig entgasen. Dabei werden pro Liter Wasser bis zu zehn Liter Kohlendioxid freigesetzt. Messungen hatten ergeben, dass in dem See derzeit 300 Millionen Kubikmeter Gas gelöst sind. Die Entgasung soll mithilfe von Kunststoffrohren erfolgen, die bis zum 200 Meter tiefen Seegrund reichen. Von dort wird Wasser angesogen, aus dem die Gase während des Aufsteiges kontrolliert entweichen können. Auf diese Weise wollen die Forscher den mittlerweile gefährlich hohen Druck im See entspannen.
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