Biotechnologie: Enzymatische Umwandlung der Blutgruppen A und B in O
Wissenschaftler aus den USA, Frankreich, Dänemark und Schweden haben bakterielle Enzyme entdeckt, mit denen sich rote Blutkörperchen der Gruppe A, B und AB in die Blutgruppe 0 verwandeln lassen. Dies wäre für Blutspenden wichtig, da die Gruppe 0 universell einsetzbar ist, ohne Abwehrreaktionen auszulösen.
Die Forscher um Gerlind Sulzenbacher von der Universität Marseille und Henrik Clausen von der Universität Kopenhagen hatten 2500 Mikroorganismen nach passenden Enzymen durchforstet. Bei den Bakterien Elizabethkingia meningosepticum und Bacteroides fragilis entdeckten sie so genannte Glykosidasen, welche die Zuckermoleküle auf der Außenseite der roten Blutkörperchen entfernen. Nach einstündiger Inkubation ließen sich die abbauenden Enzyme zudem wieder leicht entfernen.
Bei den Erythrozyten der Blutgruppe A sitzt am Ende der Oberflächen-Zuckerketten N-Acetylgalactosamin, bei der Gruppe B Galaktose. Die Blutgruppe 0 hat dagegen keine Zucker auf der Zellaussenseite. Die Zucker wirken als Antigene, an denen spezifische Antikörper binden und damit das Blut verklumpen lassen. Blut der Gruppe A kann daher nur auf Menschen mit Blutgruppe A oder AB gespendet werden, die Gruppe B verträgt sich nur in einem Empfänger mit B oder AB. Menschen mit Blutgruppe 0 eignen sich dagegen wegen fehlender Antigene auf ihren Erythrozyten als Universalspender.
Dieses 1901 von dem österreichischen Bakteriologen Karl Landsteiner (1868-1943) gefundene AB0-System gilt immer noch als wesentliches Hemmnis für Blutspenden. Lahrsteiner erhielt für seine Entdeckung 1930 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Die Blutgruppen sind geografisch unterschiedlich verteilt. Mit jeweils vierzig Prozent besitzen die meisten Mitteleuropäer Blut der Gruppen A und 0; etwa zehn Prozent haben die Gruppe B und sechs Prozent die Gruppe AB. (aj)
Die Forscher um Gerlind Sulzenbacher von der Universität Marseille und Henrik Clausen von der Universität Kopenhagen hatten 2500 Mikroorganismen nach passenden Enzymen durchforstet. Bei den Bakterien Elizabethkingia meningosepticum und Bacteroides fragilis entdeckten sie so genannte Glykosidasen, welche die Zuckermoleküle auf der Außenseite der roten Blutkörperchen entfernen. Nach einstündiger Inkubation ließen sich die abbauenden Enzyme zudem wieder leicht entfernen.
Bei den Erythrozyten der Blutgruppe A sitzt am Ende der Oberflächen-Zuckerketten N-Acetylgalactosamin, bei der Gruppe B Galaktose. Die Blutgruppe 0 hat dagegen keine Zucker auf der Zellaussenseite. Die Zucker wirken als Antigene, an denen spezifische Antikörper binden und damit das Blut verklumpen lassen. Blut der Gruppe A kann daher nur auf Menschen mit Blutgruppe A oder AB gespendet werden, die Gruppe B verträgt sich nur in einem Empfänger mit B oder AB. Menschen mit Blutgruppe 0 eignen sich dagegen wegen fehlender Antigene auf ihren Erythrozyten als Universalspender.
Dieses 1901 von dem österreichischen Bakteriologen Karl Landsteiner (1868-1943) gefundene AB0-System gilt immer noch als wesentliches Hemmnis für Blutspenden. Lahrsteiner erhielt für seine Entdeckung 1930 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Die Blutgruppen sind geografisch unterschiedlich verteilt. Mit jeweils vierzig Prozent besitzen die meisten Mitteleuropäer Blut der Gruppen A und 0; etwa zehn Prozent haben die Gruppe B und sechs Prozent die Gruppe AB. (aj)
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