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Paläoklima: Erdbahnparameter bestimmten Stärke des asiatischen Monsuns

Chinesische und amerikanische Forscher konnten anhand von Tropfsteinen aus der Sanbao-Höhle im östlichen Zentralchina lückenlos die Geschichte des asiatischen Monsuns während der letzten 224 000 Jahre rekonstruieren. Dabei zeigte sich, dass Schwankungen in dessen Stärke eng mit Veränderungen der Erdbahnparameter korrelieren.

Die Wissenschaftler um Yongjin Wan von der Universität Nanking hatten zwölf Stalagmiten aus der Höhle mit Hilfe des Thorium-Isotops 230 datiert und über das Verhältnis von Sauerstoff-Isotopen die Stärke der Regenfälle jeder einzelnen Monsunsaison abgeleitet. Die Ergebnisse stimmen mit Belegen aus anderen Tropfsteinen, die bereits für manche Phasen vorlagen, bestens überein und zeigen auch für die nun geschlossenen Lücken das charakteristische periodische Auf und Ab im Zyklus von 23 000 Jahren.

Dieses Muster entsteht durch die exzentrische, von einer Kreisbahn abweichenden Umlaufbahn der Erde um die Sonne sowie die Neigung der Erdachse gegenüber der Erdumlaufbahn. Kombiniert führen diese beiden Faktoren zu periodischen Schwankungen in der Intensität der Sonneneinstrahlung, die sich dann über den Wärmetransport auf die Stärke des Monsuns auswirkt. Diese schon lange gehegte Vermutung konnte nun durch dieses einzigartige, weil vollständige Klimaarchiv aus den chinesischen Höhlen bestätigt werden.

Weitere Zyklen, die innerhalb von Jahrtausenden ablaufen, decken sich dagegen mit Warm- und Kaltzeiten während der letzten Eiszeit: Während der kalten Phasen traten seltener Monsunereignisse aus und verliefen dann kürzer als in wärmeren Zeiten. Die Forscher vermuten hier einen Zusammenhang mit der ozeanischen und atmosphärischen Zirkulation, die den Wärmehaushalt des gesamten Planeten beeinflussen. Für weitere, noch kurzfristigere Muster haben die Wissenschaftler hingegen noch keine Erklärung. (af)

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