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News: Erdbeben aus dem All

Kurz nach dem Urknall entstanden aus verschiedenen Formen der Quarks Teilchen, die so klein sind wie ein rotes Blutkörperchen und so schwer wie ein PKW. Doch die seltsamen strange quark matter nuggets gibt es bislang nur in der Theorie. Jetzt glauben Forscher, dass diese Partikel hier auf Erden zwei Erdbeben auslösten.
Jeder Atomkern besteht aus positiv geladenen Protonen und ungeladenen Neutronen, die sich ihrerseits aus noch kleineren Teilchen, den Quarks, zusammensetzen. Gesehen hat sie noch niemand, immerhin könnten sie aber eine kleine Ursache mit großer Wirkung sein. Forscher der Southern Methodist University in Dallas vermuten nämlich, dass massereiche Quarks aus dem All auf der Erde Erdbeben auslösen können.

Erdbeben sind in aller Regel das Ergebnis tektonischer Bewegungen in der Erdkruste, allenfalls auch einmal in den oberen Lagen des Erdmantels. Doch nicht alle seismischen Wellen, die ständig von den weltweit verteilten Seismografen registriert werden, lassen sich dem Epizentrum eines Erdbebens irgendwo auf der Welt zuordnen.

Allein zwischen 1990 und 1993 gab es mehr als eine Million Aufzeichnungen, bei denen dies nicht gelang. Und unter diesen fanden David Anderson und seine Mitarbeiter genau zwei Fälle, in denen der Erdbebenherd wie eine Linie quer durch das Erdinnere verlief - ganz so, als sei die ganze Erde von jeweils einem viele hundert Kilometer pro Sekunde schnellen Projektil aus dem All durchschossen worden.

Dort entstanden vermutlich kurz nach dem Urknall aus den up- und down-Quarks die Protonen und Neutronen, die ihrerseits mit den so genannten strange-quarks zu strange quark matter nuggets verklumpten. Edward Witten vom Institute of Advanced Study in Princeton hatte 1984 postuliert, dass diese strange quark matter nuggets viel massereicher werden können als normale Atomkerne. Sheldon Glashow von der Harvard University in Cambridge hat später ausgerechnet, dass so ein nugget von der Größe eines roten Blutkörperchens und einer Masse von einer Tonne auf seinem Weg durch die Erde die Energie einer 50-Kilotonnen-Atombombe freisetzen würde.

Und genau so käme es auch zu linearen Pfaden, wie sie für jene beiden Erdbeben typisch waren. Auch die Laufzeiten der Wellen und ihre Welleneigenschaften stehen im Einklang mit der Theorie des Einschlags eines strange quark matter nuggets. Andere Ursachen, wie winzige Schwarze Löcher, schließen die Forscher aus - sie wären zu massereich und zu selten, um sie gleich zweimal in vier Jahren zu beobachten. Doch nicht nur die Statistik steht auf wackeligen Beinen, auch Edward Witten ist nicht überzeugt. Selbst der "Erfinder" der strange quark matter nuggets hat den Verdacht, dass diese merkwürdigen Teilchen nur in den Köpfen von Physikern herumschwirren.

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