News: Erdbeben statt kühne Krieger
Da nach Nurs Ansicht die Zerstörung eher auf die Folgen eines Erdbebens zurückzuführen ist, begann er, die seismische Geschichte der Region zu untersuchen. Er zeichnete eine Karte mit allen Erdbeben, die stärker als 6,5 auf der Richterskala waren und seit 1910 die Region ums östliche Mittelmeer getroffen haben. Als er darin die zerstörten Städte eintrug, entdeckte Nur, daß fast alle Städte in der Zone der stärksten Erdbeben des 20. Jahrhunderts lagen. Dies deutet darauf hin, daß gewaltige Beben die Städte zumindest so weit zerstört haben könnten, daß sie eine leichte Beute für feindliche Armeen wurden.
Die Theorie klingt sehr plausibel, sagt Yossi Mart, Archäologe an der Haifa University in Israel. Niemand hatte diese Erklärung für den Untergang der Städte in der Bronzezeit in Betracht gezogen, behauptet Mart, einfach deshalb, weil Archäologen wenig über Geophysik wissen.
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