Der U.S. Geological Survey stellt seit dem 18. Mai 2005 auf seiner Internetseite eine Erdbebenvorhersage zur Verfügung. Einwohner Kaliforniens können so per Mausklick die Wahrscheinlichkeit einer Erdbebenkatastrophe innerhalb der nächsten 24 Stunden abfragen.

Die Karte zeigt dem Betrachter den Staat Kalifornien mit den wichtigsten Städten. Farben signalisieren das Risiko – von Blau für eine sehr geringe, bis Rot für eine hohe Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Stärke VI auf der zwölfstufigen, modifizierten Mercalli-Intensitätsskala. Dabei handelt es sich um einen mittleren Grad mit Verputzschäden, kaputten Fenstern und Rissen im Pflaster als Konsequenz der Erschütterungen.

Die Karte ist das geistige Kind des Seismologen Matt Gerstenberger vom U.S. Geological Survey und seinen Kollegen, die modernste Computertechnik nutzen, um kleinräumig die Verteilung von Erdbeben zu berechnen. Obwohl die Karte größtenteils in Uni daher kommt – die vorherrschenden Farbtöne sind Blau und Grün für ein geringes Risiko, gibt es eine Menge seismischer Aktivität unter der Erde.

In die Berechnungen gehen alle bekannten Daten über Erdbeben und Verwerfungen in der Vergangenheit mit ein, um daraus eine historisch begründete Basislinie eines Erdbebenrisikos zu erstellen. Bei jedem Erdbeben berechnet ein Computer die mathematischen Beziehungen zwischen Ausmaß und Häufigkeit der Nachbeben – zwei Tage nach einem Hauptbeben treten nur noch halb so viele Nachbeben auf, wie innerhalb der ersten 24 Stunden, nach drei Tagen sinkt die Anzahl bereits auf ein Drittel.

Nachdem ermittelt wurde, wie viele Nachbeben in welcher Stärke wo zu erwarten sind, wird die Karte aktualisiert. Die Farbe Blau birgt dabei ein Risiko von eins zu einer Million für ein Beben der Stärke sechs, Rot dagegen ein Risiko von mehr als eins zu zehn.

Den Forschern zufolge soll die Karte direkt nach einem Hauptbeben am wirkungsvollsten sein. Oft folgen diesem mehrere Nachbeben, die zwar weniger intensiv sind, aber dennoch oft viel Schaden anrichten. Die Vorwarnungen für die entsprechenden Gebiete lassen dann noch genug Zeit für Vorkehrungsmaßnahmen.