Schlafforschung: Erdmagnetfeld sorgt für wirre Träume
Ob wir realistisch oder konfus träumen, könnte zumindest in Teilen von der Stärke des Erdmagnetfelds abhängen. Das will jetzt der Psychologe Darren Lipnicki anhand der Aufzeichnungen in seinem Traumtagebuch belegt haben. Dem Australier zufolge sind es Phasen niedriger Magnetfeldstärke, die für bizarre Träume sorgen.
Für seine Untersuchung nahm sich Lipnicki sein altes Traumtagebuch vor, in dem er in den Jahren 1990 bis 1997 insgesamt 2387 nächtliche Erlebnisse direkt nach dem Aufwachen protokolliert hatte. Außerdem besorgte er sich Daten über die Stärke des Erdmagnetfelds nahe seiner australischen Heimatstadt. In diesen identifizierte er Phasen extrem niedriger oder extrem hoher Stärke, die über einen Zeitraum von mindestens zwei Tagen anhielten. Die an diesen Tagen verzeichneten 154 Träume ordnete er dann auf einer selbst entwickelten Fünf-Punkte-Skale nach der Realitätsnähe ihres Inhalts ein.
Es zeigte sich, dass er an den "schwachen Tagen" bizarrer geträumt hatte als in den "starken" Phasen – die nächtlichen Gespinste erreichten im ersten Fall im Mittel vier Punkte, in letzterem Fall jedoch nur drei. Nach Aussage des Forschers ist der Unterschied statistisch hoch signifikant.
Verantwortlich für das Phänomen könnte laut dem bis vor Kurzem als Humboldt-Stipendiat am Berliner Zentrum für Weltraummedizin tätigen Forscher das vom Gehirn freigesetzte Melatonin sein. Es wird üblicherweise bei Dunkelheit ausgeschüttet und leistet einen wichtigen Beitrag, den Körper auf die Nachtruhe einzustellen. Forscher, die seinen Einsatz bei Schlafstörungen untersuchten, haben Hinweise darauf gefunden, dass das Hormon irreale Träume, wie auch Lipnicki sie beschreibt, auslösen kann.
Lipnickis Ergebnisse passen außerdem zu früheren Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Stärke des Erdmagnetfelds und der Menge an freigesetztem Melatonin postulierten. Ein Mechanismus, wie die Magnetkraft auf das Gehirn wirken könnte, ist allerdings nicht bekannt.
Immer wieder finden Wissenschaftler Hinweise darauf, dass das Erdmagnetfeld bestimmte Körperfunktionen wie den Blutdruck, das Immunsystem oder auch die Häufigkeit epileptischer Anfälle beeinflussen könnte. Mit Ausnahme des Magnetsinns, den manche Tiere zur Orientierung besitzen, sind solche Zusammenhänge allerdings eher spekulativ. (jd)
Für seine Untersuchung nahm sich Lipnicki sein altes Traumtagebuch vor, in dem er in den Jahren 1990 bis 1997 insgesamt 2387 nächtliche Erlebnisse direkt nach dem Aufwachen protokolliert hatte. Außerdem besorgte er sich Daten über die Stärke des Erdmagnetfelds nahe seiner australischen Heimatstadt. In diesen identifizierte er Phasen extrem niedriger oder extrem hoher Stärke, die über einen Zeitraum von mindestens zwei Tagen anhielten. Die an diesen Tagen verzeichneten 154 Träume ordnete er dann auf einer selbst entwickelten Fünf-Punkte-Skale nach der Realitätsnähe ihres Inhalts ein.
Es zeigte sich, dass er an den "schwachen Tagen" bizarrer geträumt hatte als in den "starken" Phasen – die nächtlichen Gespinste erreichten im ersten Fall im Mittel vier Punkte, in letzterem Fall jedoch nur drei. Nach Aussage des Forschers ist der Unterschied statistisch hoch signifikant.
Verantwortlich für das Phänomen könnte laut dem bis vor Kurzem als Humboldt-Stipendiat am Berliner Zentrum für Weltraummedizin tätigen Forscher das vom Gehirn freigesetzte Melatonin sein. Es wird üblicherweise bei Dunkelheit ausgeschüttet und leistet einen wichtigen Beitrag, den Körper auf die Nachtruhe einzustellen. Forscher, die seinen Einsatz bei Schlafstörungen untersuchten, haben Hinweise darauf gefunden, dass das Hormon irreale Träume, wie auch Lipnicki sie beschreibt, auslösen kann.
Lipnickis Ergebnisse passen außerdem zu früheren Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Stärke des Erdmagnetfelds und der Menge an freigesetztem Melatonin postulierten. Ein Mechanismus, wie die Magnetkraft auf das Gehirn wirken könnte, ist allerdings nicht bekannt.
Immer wieder finden Wissenschaftler Hinweise darauf, dass das Erdmagnetfeld bestimmte Körperfunktionen wie den Blutdruck, das Immunsystem oder auch die Häufigkeit epileptischer Anfälle beeinflussen könnte. Mit Ausnahme des Magnetsinns, den manche Tiere zur Orientierung besitzen, sind solche Zusammenhänge allerdings eher spekulativ. (jd)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben