Influenza: Erfolge der Grippeimpfung übertrieben?
Die finanziellen Aufwendungen für Ermittlung, Produktion, Verteilung und Einsatz von Grippeimpfstoffen sind womöglich wenig sinnvoll, da deren Wirkung wesentlich schwächer ist als bislang angenommen und die positiven Folgen dieser Schutzimpfung daher deutlich geringer ausfallen. Zu diesem kontroversen Standpunkt gelangt eine umfassende Studie von Tom Jefferson vom Cochrane Vaccines Field in Rom.
Die Schwierigkeiten beginnen seiner Meinung nach schon bei der Suche nach dem geeigneten antiviralen Mittel für die kommende Saison, da in manchen Jahren viele unterschiedliche Grippevirenstämme unterwegs sind und zu anderen Zeiten nur wenige. Zudem mutieren die Viren in hoher Geschwindigkeit und kehren oft mit verändertem Erbgut wieder. Welcher Virusstamm also womöglich im folgenden Winter auftritt, können die Mediziner nur anhand unbestimmter Kriterien abschätzen, sodass Irrtümer wahrscheinlich sind. Und schließlich bestehen noch Schwierigkeiten, die echte Grippe von nur grippeähnlichen Virenerkrankungen zu unterscheiden. Die tatsächliche Wirksamkeit der Impfseren im Falle von Grippeepidemien könne deshalb nur durch formale Studien während der jeweiligen Krankheitssaison abgeklärt werden, die mit einer Vielzahl anderer Untersuchungen verglichen werden müssten, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, so Jefferson.
Die Arbeit von Jefferson legt nahe, dass viele der Studien der Vergangenheit von minderer Qualität waren und die anderen im Gesamtkontext betrachtet allenfalls einen mäßigen oder sogar keinen positiven Einfluss der Impfstoffe belegen. Eine der herangezogenen Veröffentlichungen etwa – die mehrere Millionen Daten aus der gesamten Welt und 96 Grippesaisons enthielt – übertreibt die Rolle der Seren durch schlechte Qualität der Auswertung: Demnach sollten die Vakzine sechzig Prozent aller Todesfälle verhindern – inklusive Unfälle, Schlag- und Herzanfälle, Vergiftung und Krebs. Ein weiteres Beispiel eines Studienvergleichs zeigt, dass es bei Kleinkindern im Alter von 6 bis 24 Monaten keine Erfolgsunterschiede zwischen dem Grippeimpfstoff und Placebos gab. Zudem moniert der Autor fehlende Untersuchungen zu möglichen Schäden der Impfungen, die, sofern vorhanden, außerdem nur jeweils kleine Vergleichsgruppen umfassten.
Jefferson empfiehlt zur Abhilfe neben ausführlicheren zeitnahen Studien vor allem auch eine bessere Überwachung möglicher Krankheitserreger während der Grippeperiode, um Irrtümer bezüglich der jeweiligen Auslöser auszuschließen. Dies sei angesichts der enormen Summen, die zur Prävention eingesetzt werden, dringend erforderlich, meint der Wissenschaftler.
Die Schwierigkeiten beginnen seiner Meinung nach schon bei der Suche nach dem geeigneten antiviralen Mittel für die kommende Saison, da in manchen Jahren viele unterschiedliche Grippevirenstämme unterwegs sind und zu anderen Zeiten nur wenige. Zudem mutieren die Viren in hoher Geschwindigkeit und kehren oft mit verändertem Erbgut wieder. Welcher Virusstamm also womöglich im folgenden Winter auftritt, können die Mediziner nur anhand unbestimmter Kriterien abschätzen, sodass Irrtümer wahrscheinlich sind. Und schließlich bestehen noch Schwierigkeiten, die echte Grippe von nur grippeähnlichen Virenerkrankungen zu unterscheiden. Die tatsächliche Wirksamkeit der Impfseren im Falle von Grippeepidemien könne deshalb nur durch formale Studien während der jeweiligen Krankheitssaison abgeklärt werden, die mit einer Vielzahl anderer Untersuchungen verglichen werden müssten, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, so Jefferson.
Die Arbeit von Jefferson legt nahe, dass viele der Studien der Vergangenheit von minderer Qualität waren und die anderen im Gesamtkontext betrachtet allenfalls einen mäßigen oder sogar keinen positiven Einfluss der Impfstoffe belegen. Eine der herangezogenen Veröffentlichungen etwa – die mehrere Millionen Daten aus der gesamten Welt und 96 Grippesaisons enthielt – übertreibt die Rolle der Seren durch schlechte Qualität der Auswertung: Demnach sollten die Vakzine sechzig Prozent aller Todesfälle verhindern – inklusive Unfälle, Schlag- und Herzanfälle, Vergiftung und Krebs. Ein weiteres Beispiel eines Studienvergleichs zeigt, dass es bei Kleinkindern im Alter von 6 bis 24 Monaten keine Erfolgsunterschiede zwischen dem Grippeimpfstoff und Placebos gab. Zudem moniert der Autor fehlende Untersuchungen zu möglichen Schäden der Impfungen, die, sofern vorhanden, außerdem nur jeweils kleine Vergleichsgruppen umfassten.
Jefferson empfiehlt zur Abhilfe neben ausführlicheren zeitnahen Studien vor allem auch eine bessere Überwachung möglicher Krankheitserreger während der Grippeperiode, um Irrtümer bezüglich der jeweiligen Auslöser auszuschließen. Dies sei angesichts der enormen Summen, die zur Prävention eingesetzt werden, dringend erforderlich, meint der Wissenschaftler.
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