Schwermetallvergiftung: Erhöhte Arsenwerte bei französischen Kindern
Bei 38 Kindern haben französische Behörden beunruhigende Mengen Arsen im Körper gemessen. Das berichtet der französische Sender »Radio France Internationale« unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde der Région Occitanie in Südfrankreich. Die Mädchen und Jungen leben in der Nähe der Salsigne-Mine bei Carcassone, einer ehemaligen Gold- und Arsenmine, die 2004 geschlossen wurde. Wie der Sender berichtet, lagen die Konzentrationen des giftigen und Krebs erregenden Schwermetalls bei den betroffenen Kindern und Babys zum Teil deutlich über dem Richtwert von zehn Mikrogramm pro Gramm Kreatin in Urinproben. Die Behörde hat angekündigt, in zwei Monaten noch einmal testen, ob es sich um eine chronische Vergiftung handelt.
Die Behörde führt die meisten Fälle zwar auf belastete Lebensmittel zurück, allerdings liegt eine Verbindung zum Bergwerk nahe. Salsigne war bis 2004 die größte Arsenmine der Welt; die Lagerstätten geben nach Angaben von Umweltverbänden inzwischen hohe Konzentrationen von Arsen in lokale Gewässer ab; außerdem war die Mine im Oktober 2018 bei schweren Unwettern überflutet worden. Jetzt testen Behörden Boden und Luft auf Arsen, mehrere Spielplätze wurden vorsorglich abgesperrt. Das Problem ist allerdings keineswegs neu: Seit 1997 ist es verboten, Obst und Gemüse aus umliegenden Gemeinden zu essen und das lokale Wasser zu nutzen.
Der Grund für diese Einschränkungen sind hohe Konzentrationen von Blei, Arsen, Kadmium und Quecksilber. Sie werden aus dem Gestein freigesetzt, weil das Erz fein gemahlen wurde, um die begehrten Metalle zu gewinnen; nun werden auch andere Schwermetalle von der Witterung ausgewaschen wie Koffein aus gemahlenen Kaffeebohnen und verteilen sich in der Landschaft. Wegen dieses Effekts gehören die Regionen um einige Bergwerke zu den giftigsten Orten der Welt.
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