Out of Africa: Ermöglichten Flüsse dem Menschen einst die Durchquerung der Sahara?
Britische Forscher sind auf Hinweise gestoßen, denen zufolge in der letzten Zwischeneiszeit vor 120 000 Jahren Flüsse von der Zentralsahara bis zum Mittelmeer strömten. Sie könnten den frühen modernen Menschen als Wanderweg durch das Wüstengebiet gedient haben, erklären Anne Osborne von der University of Bristol und ihre Kollegen. Bisher gingen Forscher von einer Ausbreitung entlang des Nils aus.
1995 hatten Forscher berichtet, dass Radaraufnahmen von Satelliten inzwischen überdeckte Talstrukturen in der Zentralsahara enthüllten. Osborne und ihre Mitarbeiter analysierten nun die Isotopenzusammensetzung von Schneckengehäusen, die sie an zwei Stellen der propagierten ehemaligen Flusstäler erbohrt hatten.
Die dabei gemessenen Neodym-Signaturen deuten auf vulkanisches Gestein im einstigen Lebensraum der Tiere hin. Solche finden sich jedoch erst Hunderte von Kilometern weiter im Süden, weshalb die Schalen offenbar in einem Fließgewässer transportiert wurden. Dieselben Spuren finden sich außerdem in Foraminiferenresten des Mittelmeers. Daraus schließen Osborne und ihre Kollegen, dass es während einer ausgedehnten Regenperiode im damaligen Interglazial durchgehende Wasserwege von der Zentralsahara bis an die nordafrikanische Küste gab.
Ein solcher Korridor quer durch die zentrale Sahara anstatt entlang des weiter östlich gelegenen Nils würde auch besser zu archäologischen Befunden aus der Region passen. So ähneln Steinwerkzeuge aus dem Tschad und dem Sudan solchen aus Libyen, während die Übereinstimmung von Überresten auf der Nilroute wesentlich geringer ist. (af)
1995 hatten Forscher berichtet, dass Radaraufnahmen von Satelliten inzwischen überdeckte Talstrukturen in der Zentralsahara enthüllten. Osborne und ihre Mitarbeiter analysierten nun die Isotopenzusammensetzung von Schneckengehäusen, die sie an zwei Stellen der propagierten ehemaligen Flusstäler erbohrt hatten.
Die dabei gemessenen Neodym-Signaturen deuten auf vulkanisches Gestein im einstigen Lebensraum der Tiere hin. Solche finden sich jedoch erst Hunderte von Kilometern weiter im Süden, weshalb die Schalen offenbar in einem Fließgewässer transportiert wurden. Dieselben Spuren finden sich außerdem in Foraminiferenresten des Mittelmeers. Daraus schließen Osborne und ihre Kollegen, dass es während einer ausgedehnten Regenperiode im damaligen Interglazial durchgehende Wasserwege von der Zentralsahara bis an die nordafrikanische Küste gab.
Ein solcher Korridor quer durch die zentrale Sahara anstatt entlang des weiter östlich gelegenen Nils würde auch besser zu archäologischen Befunden aus der Region passen. So ähneln Steinwerkzeuge aus dem Tschad und dem Sudan solchen aus Libyen, während die Übereinstimmung von Überresten auf der Nilroute wesentlich geringer ist. (af)
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