Artenschutz: Erste künstliche Befruchtung eines Nashorns geglückt
Die 24-jährige Nashorndame Lulu aus dem Budapester Zoo ist nach einer künstlichen Befruchtung im fünften Monat trächtig. Die Wissenschaftler um Thomas Hildebrand vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung entwickelten das dazu benötigte aufwändige Verfahren, mit dem das Aussterben der bedrohten Tierart verhindert werden soll.
Breitmaulnashörner (Ceratotherium simum) werden vor allem wegen ihrer Hörner von Wilderern gejagt. So leben vom Nördlichen Breitmaulnashorn nur noch 32 Tiere, zehn davon in Gefangenschaft, wo sie sich nur sehr selten fortpflanzen. Werden die Kühe nicht rechzeitig gedeckt, so degeneriert ihre Gebärmutter, und die Menopause setzt verfrüht ein.
Lulu, die zu der nicht ganz so gefährdeten südlichen Unterart des Breitmaulnashorns gehört, ist die erste Nashornkuh, die das so gezeugte Kalb nicht in den ersten Wochen der Schwangerschaft verloren hat. Die Wissenschaftler haben nun die Hoffnung, die neu entwickelte Methode – die besondere Geräte und ein spezifisches Narkoseprotokoll einschließt – in Zukunft auch bei der anderen Unterart einsetzen zu können.
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