Roter Planet: Erste Marssonde Indiens soll am 5. November 2013 starten
Nur relativ wenig Beachtung finden in den westlichen Ländern die Bestrebungen Indiens, den Weltraum zu erobern. Am 5. November 2013 will das wirtschaftlich aufstrebende Land erstmals versuchen, mittels einer eigenen Raumsonde in den Raum jenseits von Erde und Mond vorzustoßen: An diesem Tag soll um 10:06 Uhr MEZ (14:36 Uhr Ortszeit) die Marssonde Mangalyaan (Hindi = Marsfahrzeug) vom Startplatz Sriharikota an der indischen Ostküste mit einer eigenen Trägerrakete ins All befördert werden. Gelingt der Start, so wird die auch "Mars Orbiter Mission" genannte Sonde im September 2014 den Roten Planeten erreichen. Dort soll sie in einen weiten elliptischen Orbit einschwenken.
Ursprünglich war der Start von Mangalyaan schon für den 28. Oktober geplant, aber schlechtes Wetter im Pazifik, nicht am Startplatz, erzwang eine Startverschiebung um eine Woche. Die indische Raumfahrtbehörde ISRO besitzt im Gegensatz zu den USA und Europa kein weltumspannendes Netz von Bodenstationen, sondern muss zum Verfolgen der Starts Funkschiffe einsetzen, die in diesem Fall in der Nähe der Fidschi-Inselgruppe stationiert werden. Eines dieser Schiffe kam pünktlich an, ein weiteres wurde durch heftige Stürme am rechtzeitigen Eintreffen gehindert.
Mangalyaan ist mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet, welche die Oberfläche und die dünne Atmosphäre des Mars erkunden sollen. Die Umlaufbahn führt die Sonde bis auf rund 400 Kilometer an die Marsoberfläche heran, der marsfernste Punkt der Bahn liegt in rund 80 000 Kilometer Abstand. Somit ergeben sich auch Chancen, die beiden Marsmonde Phobos und Deimos zu erkunden, jedoch sind derzeit nur für Phobos konkrete Beobachtungen geplant. Sollte die Mission von Mangalyaan gelingen, so wäre Indien nach den USA, Russland und Europa erst das vierte Land, das eine Sonde in eine Bahn um den Roten Planeten schicken konnte.
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