Billig-Raumflüge: Erster Flug einer Recycling-Rakete noch 2016
Es ist gar nicht so lange her, da war die sanfte Landung der ersten Stufe einer Trägerrakete noch eine Sensation. Kaum hat man sich ein wenig daran gewöhnt, dass das Unternehmen SpaceX die Booster der Falcon 9 sicher und präzise wieder landen lässt, macht der Weltraumpionier den nächsten Schritt: Beim nächsten Start im Auftrag des Satellitenbetreibers SES wird eine erste Stufe die Nutzlast ins All tragen, die bereits einen Start hinter sich hat. Damit ist SES-10, der im vierten Quartal 2016 starten soll, der erste Satellit, der mit einer wiederverwendbaren ersten Stufe ins All fliegt. Die Kosten für den Start sind nicht bekannt, allerdings gehen Fachleute davon aus, dass SES als Ausgleich für das zusätzliche Risiko eine deutlich geringere Rate zahlt.
Eine sicher gelandete erste Stufe für weitere Starts zu verwenden, ist ein nächster Schritt auf dem Weg zur von SpaceX angestrebten wiederverwendbaren Rakete, die die Kosten für einzelne Starts drastisch senken soll. Spannend war deswegen nur, welches Unternehmen seine Nutzlast für ein solches historisches Experiment zur Verfügung stellen würde. Dass SES nun seinen Satelliten auf der Recycling-Rakete fliegen lässt, ist allerdings keine große Überraschung – das Unternehmen ist langjähriger Kunde von SpaceX und war auch bei den Erstflügen der beiden neuesten Versionen der Falcon 9 2013 und im März dieses Jahres beteiligt. Möglicherweise sind der Grund dafür nicht nur die geringeren Startkosten solcher Erstflüge, sondern strategische Überlegungen: Experten vermuten, dass SES durch sein Engagement für die wiederverwendbare Falcon 9 seine Position als Marktführer unter den Satellitenbetreibern sichern will.
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