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News: Erster Reisanbau in China erfolgte zweitausend Jahre früher

Für die Hälfte der Weltbevölkerung ist eine Speise aus dampfendem Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel. Die stärkereiche Pflanze sättigt das Hungergefühl, liefert jedoch nur wenig Eiweiß. Mit etwa 8000 Sorten ist der Reis zur zweitwichtigsten Getreidepflanze nach dem Weizen aufgestiegen. Die Anfänge seiner Kultivierung liegen jedoch noch im Dunkeln. Chinesische Archäologen können nun beweisen, dass der Reisanbau in der zentralchinesischen Provinz Henan mindestens 2000 Jahre älter als alle bisherigen Funde ist.
Forscher des Institute of Cultural Relics and Archaeology of Henan Province fanden bei Ausgrabungen im Kreis Wuyang Reste von wildem Reis und verkohlte Reiskörner, die 9000 Jahre alt sind. Daneben fanden die Forscher auch gut erhaltene Proben von Hülsenreis, einer Kulturform der Pflanze. Die Gräserart kommt ursprünglich im Trockenland vor. Durch Züchtung werden die Ährenborsten (Grannen) zugunsten größerer Saatkörner zurückgebildet. Der kultivierte Reis gedeiht besonders gut in Feuchtgebieten und hält auch extremen klimatischen Belastungen stand.

Die runde Form der geborgenen Reiskörner deuten die Wissenschaftler als Hinweis darauf, dass die Menschen der Steinzeit eine glutinfreie Variante des Getreides gezüchtet hatten. Aber auch die zahlreichen Steinwerkzeuge belegen einen fortgeschrittenen Stand des Ackerbaus. So wurden mit Steinschaufeln und Äxten bereits Überflutungsfelder angelegt. Sicheln und Messer dienten zum Einbringen der Ernte. Mit Walzen und Handmühlen wurde das Getreide weiter verarbeitet. Ob der Reis schon in Schalen serviert wurde, ist zur Zeit noch nicht bekannt, weil keine Spuren von Töpferei gefunden wurden.

Die ältesten Belege für den Anbau von Reis wurden seit dem Anfang der 70er Jahre in der Provinz Zhejiang (Chekiang) am Ostchinesischen Meer gesichert. Sie sind etwa 7000 Jahre alt. Die Mehrzahl der Forscher war deshalb der Ansicht, dass der Reis erstmals in Südchina kultiviert wurde. Nach Auffassung von Professor Zhang Juzhong, dem Leiter der Ausgrabungen, muss jedoch der Oberlauf des Huaihe-Flusses als ein weiteres Zentrum des Reisanbaus in China gelten. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Kulturpflanzen vom Chang-Jiang-Fluss (Yangtze Kiang) nach Norden an den Rand der Großen Ebene gelangten.

Die jetzigen Funde datieren die Entstehung des Reisanbaus in die ersten Jahrtausende nach dem Ende der letzten Eiszeit. Erst vor kurzem fanden Archäologen Beweise für den ältesten Anbau von Getreide in Syrien vor 13 000 Jahren und von Mais in Mexiko vor 7100 Jahren.

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