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Vogelzug: Erster sein lohnt sich beim Brüten

Beim Zug vom Winterquartier ins Brutgebiet muss man als Schwarzmilan schnell sein. Man lernt das mit der Zeit - und muss es auch.
Schwarzmilan

Alles muss gelernt werden – natürlich auch die lange Wanderung von Vögeln im Winter gen Süden. Daher verwundert auch kaum, dass alte und erfahrene Schwarzmilane im Durchschnitt besser vom Sommer- ins Winterquartier kommen als junge und naive Vögel beim ersten Trip. Aber woran liegt das genau – daran, dass die schlechten Flieger schnell und unbarmherzig selektiert werden, und so überhaupt nur gute Navigatoren alt werden? Oder lernen die Tiere nach und nach mit jedem Versuch, was sie besser machen können? Vor allem Letzteres, meinen Forscher nun nach der Auswertung der 364 mit GPS-Trackern aufgezeichneten Langstreckenflüge von 92 Schwarzmilanen, die zwischen ein und 27 Jahre alt waren.

Schwarzmilanweibchen mit Nachwuchs | Eine Schwarzmilanmutter mit Nachwuchs im Doñana Nationalpark. Um erfolgreich brüten zu können, muss der Zugvogel dringend früh im Frühling einen geeigneten Brutplatz finden und besetzen. Das gelingt indes nur, wenn man schnell genug im Winterquartier aufbricht – was allerdings gelernt sein muss.

Unter dem Strich erwies sich, dass bessere Flieger von Jahr zu Jahr mehr Vorteile haben, weil sie schneller in die Brutquartiere zurückgelangen. Tatsächlich zeigten die verschiedenen Individuen aber mit zunehmendem Alter ohnehin auch immer größeres Fluggeschick: Sie nutzen je nach Wetterlage günstigere Routen und Flughöhen, verbesserten zunehmend die Fähigkeiten beim Ausnutzen von Rückenwinden und lernten immer besser, die windbedingte Abdrift navigatorisch zu kompensieren. Das brachte den lernstarken Tieren dann ihre Überlebensvorteile.

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